Oberhausen. Mit einer richtigen Grippe ist nicht zu spaßen. Gerade Risikopatienten sollten sich daher gegen die Influenza immunisieren lassen, rät Amtsarzt Dr. Hans Henning Karbach. Das nötige Serum ist in ausreichenden Mengen vorhanden. Eine Impfung ist noch bis Anfang Dezember sinnvoll.

Nach der schweren Grippewelle im vergangenen Winter raten Experten den Bürgern, jetzt über eine Grippeschutzimpfung nachzudenken. Zu den Risikogruppen zählen Ältere ab 60 Jahre sowie Personen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Asthma und Schwangere. „Ich würde diesen Menschen einen Impftermin in den kommenden Wochen empfehlen“, so Dr. Hans-Henning Karbach, Leiter des städtischen Bereichs Gesundheitswesen.

Aktuell sei der Grippe-Impfstoff noch in ausreichenden Mengen vorhanden. „Das war im Vorjahr jedoch nicht der Fall“, so Karbach. Eine Garantie, dass es zwischenzeitlich nicht doch zu Lieferengpässen kommen kann, gibt es nicht.

Schutz nicht sofort wirksam

„Oktober und November“, nennt das Berliner Robert-Koch-Institut, das sich auf Infektionskrankheiten spezialisiert hat, als besten Zeitraum für eine Impfung. „Da in den vergangenen Jahren die Grippewellen erst um den Jahreswechsel herum akut geworden sind, kann man aber durchaus auch noch bis Anfang Dezember warten“, sagt dagegen Karbach. Diese Einschätzung gelte jedoch nicht für die Risikogruppen. Diese sollten sich jetzt schon einen Termin zur Impfung geben lassen. Zu beachten gelte es dabei, dass ein wirksamer Schutz erst zehn bis vierzehn Tage nach der Impfung eintritt.

Stadtverwaltung war stark betroffen

Die vergangene Grippewelle in Deutschland dauerte länger als in vielen anderen Jahren, insgesamt 19 Wochen, so das Robert-Koch-Institut. Zudem gab es deutlich mehr Erkrankte.

In Oberhausen machte sich das unter anderem in der Stadtverwaltung bemerkbar. Im Februar dieses Jahres gab es einen Krankenstand von über elf Prozent. 2012 waren es im Fe­bruar dagegen nur neun Prozent.

Auch Personen, die viel mit Publikumsverkehr zu tun haben, im Gesundheitsbereich oder mit Kindern arbeiten, sollten sich impfen lassen, so Karbach. „Ich rufe alle Mitarbeiter in Alteneinrichtungen oder Krankenhäusern dazu auf. Bei vielen älteren oder auch kranken Mitbürgern ist das Immunsystem akut geschwächt.“ Eine Influenza-Erkrankung, die sogenannte echte Grippe, könnte darum Komplikationen mit sich bringen. „Schwere Verläufe, etwa durch eine Lungenentzündung bedingt, bis hin zum Tod des Patienten sind möglich“, so der Amtsarzt.

Möglichst viele Bürger erreichen

Grippeviren verbreiten sich durch die Luft, können aber auch an Oberflächen haften bleiben, erklärt der Mediziner. „Wenn man etwa zur Grippe-Hochsaison mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, wird man zwangsweise mit den Erregern in Kontakt kommen.“

Daher sei es wünschenswert, wenn sich möglichst viele Oberhausener impfen lassen. „Je mehr Mitbürger das machen, desto größer ist der Effekt.“ Hierbei spielt Karbach auf die sogenannte Herdenimmunität an. „Wenn der Anteil immunisierter Oberhausener groß genug ist, kann sich die Influenza nicht weiter ausbreiten.“ So wären auch diejenigen geschützt, die nicht geimpft sind.