Oberhausen. . Der Einzelhandel in der Oberhausener Innenstadt rückt näher zusammen. Wer kann, zieht offenbar gen Mitte der Marktstraße zwischen Elsässer und Gewerkschaftsstraße. Unter dieser „Neuen Mitte“ leiden allerdings die Ränder der Einkaufsmeile
Der Einzelhandel in der Innenstadt rückt näher zusammen. Wer kann, zieht offenbar gen Mitte der Marktstraße zwischen Elsässer und Gewerkschaftsstraße. Unter dieser „Neuen Mitte“ leiden allerdings die Ränder der Einkaufsmeile und ihre Seitenstraßen.
Beispiele für diesen Trend gibt es einige: Nachdem im vergangenen Jahr Juwelier Schmiemann in Richtung Marktstraße aufrückte und viel Geld in ein neues Geschäft an der Elsässer Straße investierte, zog nun auch Feinkost Grefi von der Langemarkstraße nach: „Das Umfeld ist hier für uns besser. Mehr Menschen sind inzwischen auf uns aufmerksam geworden, wir haben neue Kunden gefunden“, sagt Nina Willamowski, Mit-Inhaberin von Grefi, über die Entscheidung umzuziehen.
Fall der guten Adresse
Indes sind die Folgen für die Peripherie der Innenstadt schwerwiegend: Lange galt die Langemarkstraße mit exklusiven Antiquitäten, modischer Bekleidung, Designermöbeln, Wellness, Spielwaren und Feinkost als sehr gute Adresse. Das Citymanagement bewarb sie gar als „Geheimtipp im Ruhrgebiet“. Das neue Bert-Brecht-Haus mit moderner VHS und Stadtbibliothek sollte den Laufverkehr stärken.
Doch die Hoffnung erfüllte sich für die Händler nicht, sie müssen gerade den Niedergang ihres Standorts erleben. Schmitz Möbelkonzepte warf im Dezember 2012 das Handtuch, der Laden steht seitdem leer, neben dem Spielwarengeschäft Lausberg und Innenarchitektur Lamster leerten sich ebenfalls die Schaufenster.
Und ein Ende
„Die Atmosphäre bleibt gemütlich, auch wenn wir wachsen“, verspricht Marlis Randebrock. Auf Facebook gab es für Ars Vivendi viel Lob: „Eine Schatzkammer“, heißt es etwa.
Einen leichten Beigeschmack hat der Umzug von Ars Vivendi dennoch: Das dort noch ansässige Traditionsgeschäft Casa Leonardo gibt den Standort auf.
„Ich gehe hier nicht weg“, sagt Marlies Bloch, Inhaberin des Antiquitätengeschäfts, entschlossen. Doch auch die geschäftstüchtige Frau hat längst ,expandiert’ und sich mit Schaufenstern am ehemaligen Kaufhof und nun auch an der Elsässer Straße Aufmerksamkeit geschaffen für ihren Laden jenseits der Laufkundschaftsströme. „Innerhalb von 24 Stunden habe ich an der Elsässer verputzt und Licht eingerichtet“, sagt Bloch stolz. Not macht erfinderisch.
Elsässer Straße ist attraktiver geworden
Die Elsässer Straße ist attraktiver geworden, mancher erweitert gar: Ars Vivendi ist auf Wachstumskurs: „Wir haben unser Deko-Angebot um ausgesuchte Modestücke erweitert, es läuft supergut“, freut sich Britta Randebrock, die die Idee hatte, „wir platzen aber inzwischen von den Waren her aus allen Nähten“.
Im Laufe des Frühjahrs will Ars Vivendi eine Tür weiter ziehen und so die Präsentationsfläche gleich von 55 auf 120 qm verdoppeln. Mit dem kurzen Umzug habe man auch gleich ein kleines Stück Garten zur Verfügung, sagt Inhaberin Marlis Randebrock. Dort wolle man künftig Events veranstalten.