Oberhausen. . „Stabile Löhne, solide Beschäftigungssituation“: Nach einem eher durchwachsenen Geschäftsjahr 2013 erwartet der Einzelhandelsverband Ruhr für das neue Jahr ein gutes Konsumklima. Auch in den Oberhausener Stadtteilzentren wächst die Hoffnung auf eine zunehmende Kauflust.

Nach einem eher durchwachsenen Geschäftsjahr 2013 blicken die meisten Oberhausener Einzelhändler mit Zuversicht auf 2014. Grund dafür ist eine ganze Reihe an positiven Vorzeichen, die aktuell zu beobachten ist. „Wir haben derzeit recht stabile Löhne und eine solide Beschäftigungssituation. Das stellt eine gute Basis für ein gesundes Konsumverhalten dar“, sagt etwa Marc Heistermann, Geschäftsführer des auch für Oberhausen zuständigen Einzelhandelsverbands Ruhr.

Starke Konkurrenz

Während Heistermann dem Oberhausener Centro grundsätzlich einen hervorragenden Geschäftsverlauf attestiert, blickt er gespannt auf die weitere Entwicklung des Einzelhandels in der Sterkrader Fußgängerzone. Dieser muss sich nach wie vor der starken Konkurrenz von 20 Einkaufscentern im Umkreis von 15 Autominuten erwehren, wie Robbie Schlagböhmer, Vorsitzender der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig), erklärt. „Wir müssen uns anpassen, wenn wir nicht in eine Abwärtsspirale geraten wollen“, fordert er daher und verweist dabei auf das Gutachten, das im Auftrag der Industrie- und Handelskammer zu Essen erstellt wird, und Lösungsansätze für den Einzelhandelsstandort Sterkrade-Mitte aufzeigen soll.

Das Jahr 2013 sei aufgrund des Internet-Bestellbooms und des markanten Wetterverlaufs vor allem für Schuh- und Textilhändler nicht leicht gewesen, so Schlagböhmer. „Wir sind ja von den Stiefeln direkt in die Sandalen gewechselt. Es gab keine Übergangsmonate.“ 2014 sieht er jedoch zuversichtlich entgegen, wobei er auf die positive Geschäftsentwicklungen in der Reise- und Möbelbranche hinweist. Diese könnten als Vorzeichen für eine steigende Kauflust gedeutet werden. „Die Leute haben Vertrauen in die eigene wirtschaftliche Zukunft und sind bereit, mehr Geld auszugeben. Zumal es bei den niedrigen Zinsen wenig Sinn macht, sein Geld bei einer Bank anzulegen.“

Besucherzahlen „auf gutem Niveau“

Ein weitestgehend stabiles Geschäftsjahr für die Händler im Bereich der Marktstraße erwartet auch der Vorsitzende des Oberhausener Einzelhandelsverbands, Gerd Lepges. Die Schließung des Kaufhofs habe 2013 die Besucherzahlen in der zentralen Einkaufsstraße zwar etwas nach unten gedrückt, diese befänden sich aber immer noch „auf einem guten Niveau“. Auch der Trend zum Bestellen im Internet sei in Oberhausen kein flächendeckendes Problem. „Das betrifft vorrangig den technischen Bereich. Dort lassen sich die Leute beraten und bestellen dann aber doch online.“

Die Osterfelder Werbegemeinschaft berichtet derweil von einem abgelaufenen Geschäftsjahr „voller Höhen und Tiefen“. „Das Konsumverhalten ist ein Stück weit unberechenbarer geworden. Aber das Weihnachtsgeschäft hat einiges rausgerissen“, sagt Daniel Lübbe aus dem Vorstand der Werbegemeinschaft.

Grundsätzlich positiv sieht diese dem Abriss des Bunkers an der Bottroper Straße im Osterfeld Zentrum entgegen – dort soll ein neuer Kaufpark-Supermarkt entstehen. Zudem müssten die Osterfelder Einzelhändler auch in Zukunft ihrer bewährten Geschäftsstrategie treu bleiben: „Wir können nicht mit dem Preis, sondern mit Service und Qualität punkten“, so Lübbe.