Oberhausen. . Der Weihnachtswald lockt zur Adventszeit viele Menschen in die Oberhausener Innenstadt. Doch die Marktstraße bleibt dunkel: Viele Händler lassen ihre Schaufenster nach Ladenschluss unbeleuchtet. Dabei könnte die gesamte Innenstadt noch stärker profitieren, wenn abends mehr Schaufenster leuchteten.
Citymanager Franz Muckel frohlockt, wenn er sich die Besuchszahlen der Innenstadt ansieht. In der vergangenen Woche kamen mehr als 94.000 Menschen zur Marktstraße, rund 4000 mehr als noch vor einem Jahr. Ein Großteil besuchte den Weihnachtswald am Altmarkt. Das ergaben Zählungen des CityO-Managements. „Damit wirkt sich die Vorverlegung des Weihnachtswaldes um drei Tage von Freitag auf Mittwoch nachweisbar auf die Kundenfrequenz in der City aus“, freut sich Muckel. „Das ist ein guter Start ins Weihnachtsgeschäft.“
Ein Wermutstropfen bleibt
Doch es gibt einen Wermutstropfen: Viele Schaufenster bleiben nach Ladenschluss unbeleuchtet, obwohl dann immer noch wegen des Weihnachtswaldes viele Menschen in der Innenstadt sind. „Ich rede schon seit Jahren mit Engelszungen auf die Kaufleute ein. Wir bejammern immer, dass die Innenstadt tot sei. Jetzt sind die Leute hier, aber die Schaufenster sind dunkel.“ Ein helle, schön gestaltete Marktstraße helfe jedoch, dass sich die Besucher wohlfühlen. Das sieht auch der Oberhausener Einzelhandelsverband so.
„Licht lockt Leute“, sagt dessen Vorsitzender Gerd Lepges. Durch das Programm des Weihnachtswaldes, das um 20 Uhr endet, seien auch um 21 Uhr die Straßen noch gut gefüllt. Daher appelliert er an seine Kollegen, auch nach Ladenschluss das Licht brennen zu lassen. Zwar unterstützen Kaufleute und Immobilieninhaber das Winterlicht, das jährlich etwa 35.000 Euro kostet, „es bietet nach oben einen sehr schönen Rahmen, aber es muss nach unten hin ergänzt werden“. Einige Geschäfte seien diesbezüglich vorbildlich, aber für eine rundum attraktive Marktstraße beteiligten sich derzeit noch zu wenige.
Konzernzentralen treffen oft die Entscheidung
Auch sein Vorstandskollege Wolfgang Wonsyld findet, dass an der Marktstraße etwas passieren muss, „gerade in der dunklen Jahreszeit“. In seinem Sportbekleidungsgeschäft an der Stöckmannstraße brenne abends bis 22 Uhr das Licht. Ein großer Kostenfaktor sei das nicht. Ohnehin sei „übermäßige Sparsamkeit“ bei der Schaufensterbeleuchtung nicht angebracht. „Wir wollen doch gesehen werden.“ Ideal seien attraktiv gestaltete Auslagen, doch jede Beleuchtung helfe. „Politik, Verwaltung und Händler arbeiten alle zusammen, um den Weihnachtswald zu ermöglichen.“ Die gesamte Innenstadt könne davon sogar noch stärker profitieren, wenn abends mehr Schaufenster leuchteten.
Nicht immer werde die Entscheidung, wie lange das Licht brennt, aber in Oberhausen getroffen, räumt Lepges ein. Gerade Filialen bekämen derlei Regelungen oft aus Konzernzentralen diktiert. Trotzdem hofft er, „dass meinen Kollegen bald ein Licht aufgeht“. Lepges, Wonsyld und Muckel wollen jetzt mit allen Unternehmern an der Marktstraße sprechen. Ziel: Am verkaufsoffen Sonntag (8. Dezember) sollen die Geschäfte auch später am Abend hell erleuchtet sein.