Die ersten Pflänzchen wachsen bereits. Künftig soll die City noch grüner werden – aber auch mehr Raum für Kurzzeitparker bieten. Kernzone für den Handel wird kleiner.

Ein 26-Punkte-Paket zur Stadterneuerung mit vielen Ideen und Projekten in den Stadtteilen mit dem Kauf von Gartendom, HDO und Markthalle als große Aushängeschilder hat die Oberhausener Stadtrats-Koalition aus SPD und Grüne auf den Weg gebracht. Einen Punkt sparte sie in ihrem gemeinsamen Aktionsprogramm zur Stadterneuerung aber aus: die Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen in Teilen der Sterkrader Fußgängerzone. Denn hier stellten sich die Grünen klar gegen einen entsprechenden Vorstoß des Sterkrader Bezirksbürgermeisters Dieter Janßen (SPD).

Gespräche mit dem Land wegen Verzicht auf Rückzahlung

Bei der möglichen Umgestaltung der Marktstraße sind sich Grüne und SPD hingegen näher. Doch wie in Sterkrade geht es auch hier um die Frage: Können – dem aktuellen Wunsch von Befragten beim aktuellen NRZ-Bürgerbarometer gemäß – auf der Marktstraße Kurzzeitparkplätze eingerichtet werden, ohne dass Städtebaufördermittel in Millionenhöhe zurückgezahlt werden müssen?

Ein Ansatzpunkt dafür ist, die Marktstraße im Zuge einer grundlegenden ökologischen Erneuerung umzubauen. „Darüber sind wir im Gespräch mit dem Land“, sagt OGM-Chef Hartmut Schmidt (SPD). Weg vom Beton, hin zu mehr Grün: Kann Oberhausen das Land von einem solchen Konzept überzeugen, ließe sich die Kernzone der Marktstraße verkürzen und gleichzeitig deren Öffnung für Kurzzeitparker zum Beispiel in ihrem oberen Teil ermöglichen.

Den Kernbereich der künftigen Einkaufsmeile Marktstraße sieht Schmidt zwischen Düppelstraße im oberen und Stöckmannstraße im unteren Teil. „Der Rest muss sich neu orientieren.“

Die ersten Ansätze von Grün gibt es bereits an der oberen Marktstraße: Im August war ein 160 Quadratmeter großer Pflanzenteppich gelegt worden – eine Idee, hinter der 35 Immobilieneigentümer steckten. Arbeitstitel: „Green Boulevard“ (Grüne Prachtstraße).

Zu pflegeintensiv und damit kostenträchtig darf das neue Grün in der City aber nicht sein. Schmidt stellt sich vor, dass etwa pflegeleichte Kräuter gepflanzt werden. Er denkt an eine dauergrüne Farbenpracht, „die für Hunde nicht so attraktiv ist“.

Erfahrungen damit haben der OGM-Chef und die grüne Umweltdezernentin Sabine Lauxen etwa mit einem Staudenbeet an der Mülheimer Straße gemacht, dass sie im Frühjahr gemeinsam an der Mülheimer Straße anlegten. Stauden wie Fette Henne sollen mit Bodendeckern und Korbblühern wie die Silberdistel fast das ganze Jahr über ein abwechslungsreiches Grün gewährleisten. Zur „heimischen Blütensteppe“ gehören auch Lauch und Thymian.

Schmidt sieht Lauxen mit ihren Plänen für mehr Grün in der Stadt „auf einem guten Weg“. Die Umweltdezernentin hatte erst vor wenigen Tagen erklärt, dass auf die Stadt in den kommenden Jahrzehnten durch den Klimawandel massive Probleme mit sogenannten Hitzeinseln zukommen. Angesichts steigender Temperaturen sei ein stadtweites Konzept für Grün- und Wasserflächen geboten.

Aber auch mit zusätzlichen Parkplätzen in der City könnte es etwas werden, meint Schmidt. Nötig sei aber ein neues Parkleitsystem, das Autofahrer auch zum noch geschlossenen Parkhaus an der Linsingenstraße am unteren Ende der Marktstraße und zum Parkplatz gegenüber dem DGB-Haus an der Friedrich-Karl-Straße lenken soll.