Oberhausen. Die Oberhausener Grünen stützen den Vorstoß von Umweltdezerntin Sabine Lauxen zur Reduzierung der Feinstaubbelastung an der Mülheimer Straße. Eine Verengung von Oberhausens wichtigster innerstädtischer Verkehrsader auf eine Spur je Fahrtrichtung ist dabei im Gespräch. Zudem könnten sogenannte „Pförtnerampeln“ den Zufluss regulieren.
Die Oberhausener Grünen stellen sich hinter die Aussagen ihrer Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne) zur Feinstaubreduzierung an der Mülheimer Straße. Dass sich auch die Mehrzahl der Oberhausener Bürgerinnen und Bürger für eine solche Feinstaubreduzierung ausspricht, zeigten die Ergebnisse des Oberhausener NRZ-Bürgerbarometers, heißt es in einer Mitteilung der Grünen. Wie berichtet, hatten sich bei der gemeinsamen Studie von NRZ und Universität Duisburg-Essen 42 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, die Einhaltung der Umweltzone in Oberhausen schärfer zu kontrollieren.
„Vorfahrt“ für Gesundheitsschutz
Lauxen fordert für die Mülheimer Straße langfristig unter anderem eine Verengung von vier auf zwei Fahrstreifen, da eine alleinige Beschränkung des Lkw-Verkehrs nicht ausreicht, um die Grenzwerte einzuhalten. Diese Vorhaben befürworten allerdings lediglich vier Prozent der Befragten beim Bürgerbarometer.
„Die Grünen beschäftigen sich bereits seit längerem mit der Problematik“, heißt es in der Mitteilung. Dass zeige die Beschlussfassung vom Sommer letzten Jahres. Es handele sich um ein Kernthema der Grünen, bei dem „man sich nicht verstecken muss“, so der Vorstandssprecher des Oberhausener Kreisverbandes, Andreas Blanke. Daher mache man sich für alles stark, was sich für eine Verbesserung der Situation anbieten würde.
Erhöhte Zahl an Sterbefällen
Bereits im Juli hatten die Grünen nach eigener Darstellung beschlossen, dass der Gesundheitsschutz entlang der Mülheimer Straße buchstäblich „Vorfahrt“ genießen müsse. Denn seit Jahren würden dort die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid nicht eingehalten. „Und schon heute zeichnet sich ab, dass wir auch 2014 die Anzahl der gesetzlich vorgegebenen Tage bei der Feinstaubbelastung erheblich überschreiten werden, wenn wir nicht handeln“, so der umweltpolitische Sprecher Norbert Axt.
Eine erhöhte Feinstaubbelastung führe nachweislich zu einer erhöhten Zahl an Sterbefällen sowie zu Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems. Es sei nun an der Zeit, hier dringend umzusteuern, meint Axt.
Die Grünen betonen aber: Natürlich habe man zu keinem Zeitpunkt eine sofortige Sperrung von zwei Spuren gefordert. Dies würde bedeuten, dass die Mülheimer Straße dann nur noch eine Spur in jede Fahrtrichtung hätte. „Umfassende und aufeinander abgestimmte Ansätze sind hier gefragt“, so Axt. Solche Ansätze werden nach Ansicht der Grünen in der „Potenzialanalyse Mülheimer Straße“ beschrieben: Dabei ist etwa die Rede von einer einspurigen Führung, verbunden mit einer integrierten Verkehrslenkung und Verkehrssteuerung durch sogenannte „Pförtnerampeln“, die den Zufluss regulieren, oder einer aktiven Umlenkung auf die Autobahnen.
Verkehr erheblich reduzieren
„Nur wenn das Verkehrsaufkommen von täglich 40 000 Kfz erheblich reduziert wird“, mahnt Blanke, „gibt es eine realistische Chance die Grenzwerte einzuhalten und den Straßenraum so umzugestalten, dass die an der Mülheimer Straße lebenden und arbeitenden Menschen nachhaltig keiner gesundheitsschädlichen Feinstaubbelastung ausgesetzt sind.“