Oberhausen. Hitzeinseln im Süden Oberhausens und in Stadtteilzentren: Klimawandel birgt Gefahren. Umweltdezernentin: Brauchen Konzept für mehr Grün und Wasserflächen.
Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne) sieht auf die Stadt Oberhausen in den kommenden Jahrzehnten durch den Klimawandel massive Probleme mit sogenannten Hitzeinseln zukommen. Angesichts stetig steigender Temperaturen hält sie ein stadtweites Konzept für Grün- und Wasserflächen für geboten. Experten stützen diese Einschätzung. So erwartet die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN), dass besonders die Städte des Ruhrgebietes große Herausforderungen bei der Vermeidung der schlimmsten Folgen des Klimawandels zu bewältigen haben werden.
Bei einer Podiumsdiskussion, die NRZ und DGVN am kommenden Mittwoch im Duisburger Rathaus veranstalten, will Sabine Lauxen ihre Positionen vertreten. Unter anderen diskutiert auch NRW-Städtebauminister Michael Groschek (SPD) aus Oberhausen mit.
Ergebnisse der Universität Duisburg-Essen
„Wir haben in der Stadt einen relativ hohen Anteil an versiegelten Flächen“, so die Umweltdezernentin. Gerade im Innenstadt-Bereich können sich so bis zum Jahr 2060 Hitzeinseln massiv ausbreiten und sogar noch neue entstehen. Das geht aus Ergebnissen der Universität Duisburg-Essen hervor, die im Projekt „dynaklim“ einen Hitzeatlas für Oberhausen erstellt hat.
Mülheimer-, Danziger- und Marktstraße liegen so mitten im Wärmegürtel. „Auch in Sterkrade und in der Innenstadt von Osterfeld wird es diese Probleme geben.“ Lauxen sieht dadurch auch Gefahren für die Gesundheit. „Es muss natürlich geschaut werden, dass etwa Altenheime nicht dort angesiedelt werden, wo man im Sommer mit sehr hohen Temperaturen zu kämpfen hat.“ Um dem entgegenzusteuern, müssten weitere Grün- und Wasserflächen entstehen. „Um Windschneisen sollten wir uns ebenfalls Gedanken machen.“
NRZ-Politikchef Jan Jessen moderiert
Die Podiumsdiskussion „Urbanisierung, Bevölkerungsentwicklung und Klimawandel“ findet am Mittwoch, 11. Dezember, im Ratssaal des Duisburger Rathauses, Burgplatz 19, statt. Einlass ist ab 19.30 Uhr. Manfred Lachniet, Chefredakteur der NRZ, wird die Gäste begrüßen. NRZ-Politikchef Jan Jessen übernimmt die Moderation.Eine Anmeldung per E-Mail an veranstaltung@dgvn.de ist mit dem Betreff „Duisburg 11. Dezember 2013“ möglich.
Dabei sieht Lauxen jedoch ein hohes Konfliktpotenzial. „Es gibt natürlich einen Bedarf für Neubauten, sowohl im gewerblichen Bereich als auch für Wohnbebauung.“ Die Entscheidung der Stadt im vergangenen Jahr, an der Ecke Seiler- und Straßburger Straße eine der letzten Grünflächen im Stadtteil Schlad für den Bau von bis zu 30 Einfamilienhäuser aufzugeben, ist vor diesem Hintergrund bei den Bewohnern auf wenig Gegenliebe gestoßen. „Es muss eine vernünftige Abwägung erfolgen, ob eine aktuelle Freifläche begrünt oder auch bebaut werden kann“, erklärt Lauxen. Ausreichend Alternativen für Grünflächen müssten in jedem Fall gegeben sein. „Nur noch von einem Bebauungsplan zum nächsten zu schauen reicht heutzutage nicht mehr aus. Wir brauchen ein stadtweites Konzept, das sich mit diesen Problemen beschäftigt.“