Oberhausen. Preiserhöhungen gibt es bei Bustickets, Straßenreinigung und auch Strom.Günstiger wird es dagegen beim Müll. Ein Überblick
Straßenreinigung, Strom, Abwasser: 2014 wird für die Oberhausener Bürger ein teures Jahr. Sowohl die Stadt, aber auch die städtische Stromtochter EVO oder der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr drehen an der Gebührenschraube. Zusätzliche Belastungen wird es zudem für die hiesigen Autofahrer geben. Zum einen wird die Umweltzone Ruhrgebiet nur noch für Wagen mit grüner Plakette befahrbar sein, zum anderen baut die Stadt zusätzliche Starenkästen auf. Billiger wird es hingegen bei den Müllgebühren. Das sind die wichtigsten Änderungen für das Jahr 2014.
Die Energieversorgung Oberhausen (EVO) erhöht die Preise für Strom aus der Grundversorgung zum 1. Januar 2014 um 0,82 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh, inkl. Umsatzsteuer) auf 29,89 ct/kWh. Bei einem durchschnittlichen Haushalt (3500 kWh im Jahr) führt dies zu einer Mehrbelastung von rund 28,80 Euro im Jahr (inkl. Umsatzsteuer). Dies entspricht einer Steigerung von rund 2,8 Prozent. Die Tarife für Elektro-Wärmespeicheranlagen und -Wärmepumpenanlagen sind ebenfalls betroffen.
Für EVO-Kunden, die einen TOB-Strom-Vertrag abgeschlossen haben (etwa TOB-Stromfix und TOB-StromPlus), steigen die Preise zum 1. März 2014. Die Preiserhöhung für diese Verträge wird 1,05 Cent pro Kilowattstunde inklusive Umsatzsteuer umfassen. Die EVO begründet den Dreh an der Preisschraube mit der Erhöhung der Erneuerbaren-Energien-Umlage (EEG-Umlage).
Tickets werden teurer
Zunächst einmal die gute Nachricht: Der Preis pro Mülltonne sinkt im kommenden um 6,5 Prozent. Sowohl der Restmüll, als auch die Biotonne werden somit die Geldbeutel der Oberhausener weniger stark belasten. Eine Beispielrechnung: Familien werden 2014 für eine 120-Liter-Restmülltonne mit wöchentlicher Leerung 390 Euro zahlen und damit 27 Euro weniger als noch 2013.
Steigerungen für 2015 bereits beschlossen
Die Grundsteuer, die Immobilieneigentümer zahlen und auf Mieter umlegen können, wird 2014 nicht erhöht. Doch die nächsten Steigerungen sind beschlossene Sache. Der Hebesatz der Grundsteuer B steigt 2015 auf dann 640 Punkte. 2017 steht eine weitere Erhöhung um 30 Punkte auf dann 670 Punkte an.
Bei der Gewerbesteuer sind sowohl im Jahr 2015 als auch 2018 Erhöhungen auf 550 bzw. 580 Punkte vorgesehen.
Auch die Vergnügungssteuer wird erst 2015 erhöht. Die Gewinnbesteuerung steigt dann von 16 Prozent auf 19 Prozent und 2017 von 19 auf 22 Prozent.
Teurer wird es beim Abwasser und der Straßenreinigung. Beim Abwasser (Schmutzwasser und Niederschlagswasser) beträgt das Plus 4,2 Prozent. Die Gebührensteigerung bei der Straßenreinigung beträgt 1,3 Prozent. Eine vierköpfige Musterfamilie mit 200 Kubikmeter Schmutzwasser, 130 Quadratmeter befestigter Fläche, 80 Liter Müll je Woche und 15 Meter Bürgersteig an der Grundstücksgrenze zahlt im kommenden Jahr 947 Euro städtische Gebühren. 2013 waren es 882 Euro.
Um durchschnittlich 3,3 Prozent werden die Preise für den Öffentlichen Personennahverkehr durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr angehoben. Erwachsene, die mit Bus oder Bahn unterwegs sind, müssen ab dem 1. Januar für ein 4er-Ticket in der Preisstufe A1 nun 9,40 Euro und nicht mehr nur 9 Euro bezahlen. Auch die Preise für Fahrkarten im Abo steigen. Das Ticket 2000 in der Preisstufe A1 etwa wird 2,50 Euro im Monat teurer als bisher und kostet fortan 71,40 Euro.
40 Euro Bußgeld bei gelber Plakette
Zwei zusätzliche Starenkästen – bisher stehen drei in Oberhausen – will die Stadt so schnell wie möglich an der Fernewaldstraße in Höhe der Autobahnauffahrt zur A2 anbringen. Alle Maßnahmen im Zuge von Geschwindigkeitskontrollen sollen eine Million Euro zusätzlich für den städtischen Haushalt bringen. 2,922 Millionen Euro plant die Stadt dadurch pro Jahr einzunehmen.
Ab Juli 2014 werden nicht nur in Oberhausen, sondern auch in 19 weiteren Städten in NRW die Umweltzonen für Fahrzeuge mit roter oder gelber Plakette geschlossen und nur noch für solche mit grüner befahrbar sein. Wer ohne die richtige Plakette erwischt wird, muss 40 Euro Bußgeld bezahlen – und erhält einen Punkt in Flensburg.