Oberhausen. . NRZ-Bürgerbarometer zur Feinstaubbelastung: Die Mehrheit der Befragten lehnt eine Verengung der Mülheimer Straße auf nur noch eine Spur je Fahrtrichtung ab. Schärfere Kontrollen der Umweltzone erhalten dagegen breite Zustimmung.

Die Stadt Oberhausen bekommt die Feinstaubbelastung an der Mülheimer Straße nicht in den Griff. An 38 Tagen wurden im vergangenen Jahr die maximal zulässigen Grenzwerte überschritten, erlaubt sind pro Jahr jedoch höchstens 35. Und auch 2014 muss bereits ein Überschreitungstag beim Feinstaub (PM 10) vermeldet werden.

Die Mülheimer Straße deswegen aber von vier Fahrspuren (zwei je Fahrtrichtung) auf nur noch zwei Spuren (eine je Fahrtrichtung) zu verringern, das erfährt im aktuellen NRZ-Bürgerbarometer, einer wissenschaftlichen Studie von NRZ und Universität Duisburg-Essen, wenig Gegenliebe. Dieser Vorschlag, den die Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne) zum ersten Mal im März 2013 ins Gespräch gebracht hat, war bereits damals stark umstritten und zog teils heftige Reaktionen nach sich. Die Skepsis hat sich nicht gelegt.

„Welche der folgenden Maßnahmen finden Sie zur Senkung der Feinstaubbelastung am ehesten geeignet?“, lautete die Frage beim Bürgerbarometer. Die meisten Befragten (42 Prozent) beantworten diese Frage mit schärferen Kontrollen der Umweltzone. Ein komplettes Durchfahrverbot für Lkw auf der Mülheimer Straße wird dagegen von 39 Prozent der Befragten genannt. Bereits heute dürfen Lkw über 3,5 Tonnen zwischen 7 und 10 Uhr sowie zwischen 15 und 19 Uhr die wichtigste innerstädtische Verkehrsader Oberhausens nicht befahren. Ausgenommen ist davon nur der Lieferverkehr.

Nur vier Prozent für Verengung

Ein Meinungsbild der Bevölkerung

Das Bürgerbarometer ist eine Studie, die die NRZ gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen durchgeführt hat. Ziel ist es, ein möglichst genaues Meinungsbild aller Oberhausener Bürger zu zeichnen.

Dazu wurden in der Zeit vom 14. bis zum 27. Oktober 2013 insgesamt 400 Personen aus Oberhausen befragt.

Die Stichprobe entspricht in ihrer Struktur hinsichtlich der Merkmale Alter, Geschlecht und Stadtteilzugehörigkeit der Struktur der gesamten Oberhausener Bevölkerung. Sie spiegelt also die reale Verteilung der Bevölkerung über diese Merkmale wider.

Mit einer Verringerung der Fahrspuren von aktuell vier auf künftig nur noch zwei, kann sich nur ein kleiner Teil der Oberhausener anfreunden. Lediglich vier Prozent der Befragten geben dieser Maßnahme ihre Zustimmung. „Eine Verengung dieser Hauptverkehrsader finden die meisten Befragten ungeeignet“, sagt die Leiterin der Studie, Sabine Lauderbach, vom Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen.

„Die Mülheimer Straße einspurig zu gestalten, befürworten noch am ehesten die ältesten Befragten, die über 70-jährigen“, so Lauderbach. „Insbesondere die Befragten aus den Stadtteilen Osterfeld und Sterkrade befürworten eine stärkere Kontrolle der Umweltzonen, um die Feinstaubbelastung zu senken.“ Ein Lkw-Fahrverbot findet die meiste Zustimmung bei den 20- bis 29-Jährigen.