Oberhausen. . Eine zu geringe Zahl an Lehrstellen, zu wenig Weitblick und Mut: So lautet die Kritik der Chefin der Agentur für Arbeit in Oberhausen. Das muss sich 2014 ändern, so der Appell, Qualifizierung und Ausbildung ist die Herausforderung des Jahres. Eindringliche Bitte des Arbeitsamtes: „Redet mit uns.“

Mit einem eindringlichen Appell wendet sich die Chefin der Agentur für Arbeit, Christiane Fern, zu Beginn des Jahres an die Unternehmen in dieser Stadt: „Es muss alles getan werden, damit in Oberhausen kein Jugendlicher für den Arbeitsmarkt verloren geht.“

Das heißt im Klartext: „Wir brauchen Arbeitgeber, die uns Ausbildungs- und Umschulungsstellen melden. Kontaktiert uns, redet mit uns“, sagt Fern in Richtung Handwerksbetriebe und mittlere Unternehmen in Oberhausen.

Angesichts einer Arbeitslosenquote von zwölf Prozent bei Jugendlichen und von rund 2000 „Spätstartern“ im Alter von 25 bis 35 Jahren, die keine Ausbildung haben, sei das Thema Qualifizierung eine zentrale Herausforderung für 2014, erklärt die Agentur-Chefin und verhehlt nicht ihre starke Enttäuschung über das geringe Ausbildungsplatzangebot 2013. Qualifizierung und Weiterbildung betreffe aber genauso die älteren Arbeitnehmer oder Arbeitslosen, „wir müssen unsere Menschen wettbewerbsfähig machen für die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt“.

Zu wenig vorausschauend

Dabei fordert Christiane Fern mehr Weitblick von den örtlichen Firmenchefs: „Man hat den Eindruck, dass kleine und mittlere Unternehmen im Bereich Personal nicht vorausschauend planen und investieren. Das holt sie irgendwann ein“, warnt Fern.

Sie setzt für 2014 auf die Fachkräfteinitiative, an der sich alle örtlichen Arbeitsmarkt-Akteure beteiligen. Vor den Jugendlichen, die „nicht ausbildungsfähig“ seien, so ein häufiger Vorwurf von Seiten der Betriebe, „müssen diese keine Angst haben, wir lassen sie ja gar nicht damit alleine.“ Fern verweist auf finanzielle und beratende Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit, die für Arbeitgeber kostenlos sind.

Immerhin 7,4 Millionen Euro sieht das Budget der Oberhausener Arbeitsagentur 2014 für die Ausbildung und Qualifizierung von Jugendlichen vor und 5 Millionen Euro für Weiterbildung.

Wolfgang Draeger, operativer Geschäftsführer der Agentur, wirbt: „Liebe Firmen, meldet uns jetzt die Ausbildungsstellen, dann könnt ihr auch unter den Bewerbern auswählen. Es wäre schade, wenn die Chance ein weiteres Jahr vertan würde.“ Die Spitze der Arbeitsagentur hofft, dass die lokale Wirtschaft 2014 mehr Mut hat, Jobs und Lehrstellen zu schaffen – denn die IHK-Konjunkturumfrage hat eine verhalten-optimistische Stimmung ausgemacht.

Das ist auch nötig: Im Jahresdurchschnitt stieg die Zahl der Arbeitslosen 2013 um 654 Personen auf eine Quote von 12,3 Prozent (2012: 11,7 Prozent).