Oberhausen. Das Gebäude an der Mülheimer Straße wird für sechs Millionen Euro saniert. Fassade erhält erstmals eine Wärmedämmung. Die Bauzeit beträgt bis zu zwei Jahre, der Betrieb läuft weiter.

Noch in diesem Monat soll die Sanierung des maroden Gebäudes der Oberhausener Arbeitsagentur beginnen. „Ende Januar werden vor Ort die Vorarbeiten anlaufen“, kündigt Oliver Rahn, zuständiger Leiter In­frastruktur, Interner Service Essen der Bundesagentur für Arbeit, im Gespräch mit dieser Zeitung an. Sechs Millionen Euro beträgt der Kostenrahmen, bis zu zwei Jahre Bauzeit sind veranschlagt.

Seit fast einem Jahr erinnert das Gebäude an der Mülheimer Straße an ein verwegenes Kunstprojekt, mit dem durchaus auch dem Künstler Christo Konkurrenz gemacht werden könnte. Die Außenfassade des knapp 30 Jahre alten Baus ist derart marode, dass sie durch Netze gesichert werden muss.

Fassadenteile können abplatzen

Beim Bau des damaligen Arbeitsamtes in den 80er Jahren ließ man die vorgefertigten Waschbetonplatten nicht lange genug aushärten. Das Resultat: 0,4 bis 3 Millimeter starke Risse, die dafür sorgen, dass Wasser eindringen kann. Die Gefahr besteht, dass Teile der Fassade abplatzen können.

Es werden nun jedoch nicht nur die Schäden am Gebäude ausgebessert. „Gleichzeitig wird die Fassade auch energetisch saniert“, berichtet Rahn. „Es wird ein Wärmedämmsystem eingebaut, dass es bisher nicht gab.“ Fenster werden ebenso ausgetauscht, wie die alten, energieintensiven Heizpumpen.

Für den Betrieb der Arbeitsagentur soll sich dabei so wenig wie möglich ändern. „Uns ist es besonders wichtig, dass das operative Geschäft weitergehen kann.“ Einen zeitweiligen Umzug in neu anzumietende Büros will man auf jeden Fall vermeiden. „Das bringt zum einen den Vorteil für die Mitarbeiter, dass sie ihre Arbeit nicht verlagern müssen. Zum anderen bedeutet das aber auch für unsere Kunden, dass sie weiterhin die Mülheimer Straße als gewohnte Anlaufstelle haben.“ 265 Beschäftigte, aufgeteilt auf Arbeitsagentur, Jobcenter und Familienkassen sitzen in dem Gebäude, das derzeit 15.400 Quadratmeter Nettogeschossfläche umfasst.

Mitarbeiter sollen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden

Damit die Mitarbeiter so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, wird die Außenfassende Schritt für Schritt bearbeitet. „So werden maximal einzelne Büros für eine Woche nicht nutzbar sein. Das lässt sich jedoch intern ohne Probleme auffangen.“

Die Planungshoheit über die Modernisierung übernimmt das Düsseldorfer Architektenbüro AGN, das unter anderem schon die neue Spielstätte des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 errichtet hat. „Gerade auch, was die Fassadenmodernisierung in so einem großen Maßstab anbelangt, können sie einige Referenzen vorweisen“, so Rahn.

Zwei Jahre umfasst die maximal anvisierte Bauzeit. „Sollte es die Witterung zulassen und sollten keine weitere Probleme entdeckt werden, kann die Sanierung auch im Kostenrahmen von sechs Millionen Euro bleiben.“