Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert: Die 450-Euro-Jobs werden zum „Normalarbeitsverhältnis“ in der Gastro-Branche in Oberhausen. Die Gewerkschaft beklagt diesen „Wildwuchs“. In Hotels, Gaststätten und Restaurants habe sich eine regelrechte „Minijob-Unkultur“ breit gemacht, so die NGG.

„Immer mehr Vollzeit-Jobs werden in geringfügige Beschäftigungsverhältnisse aufgespalten. Mittlerweile gibt es in der Gastro-Branche in Oberhausen mehr Mini-Jobber als sozialversicherungspflichtige Beschäftigte“, sagt Yvonne Sachtje und verweist auf Zahlen der Arbeitsagentur. Nach Angaben der Geschäftsführerin der NGG Ruhrgebiet arbeiten in der Gastro-Branche in Oberhausen rund 1680 Beschäftigte in regulären sozialversicherungspflichtigen Jobs. Die Zahl der angestellten Mini-Jobber liege bei über 2320. „Eine deutliche Schieflage“, bemängelt Sachtje. Eine Schieflage, die gravierende Folgen für die Beschäftigten habe: Wer heute in Mini-Jobs gedrängt werde, für den sei morgen Altersarmut programmiert.

Auch wenn die Gastro-Branche zur Abdeckung von Spitzenzeiten auf zusätzliche, flexible Arbeitskräfte angewiesen sei, dürften die 450-Euro-Jobs nicht zum „Normalarbeitsverhältnis“ werden, nur um Sozialabgaben zu sparen und um Mitarbeiter leichter austauschen zu können, kritisiert Sachtje. Auch tarifliche Zuschläge würden den Mini-Jobbern häufig vorenthalten. Das muss sich ändern, fordert Yvonne Sachtje.