Oberhausen. . Erwerbslose in Oberhausen sollen künftig verstärkt das Internet zur Jobsuche nutzen. Behörde richtet an der Mülheimer Straße „Datenselbsteingabeplätze“ ein

Jobsuchende in Oberhausen sollen künftig verstärkt das Internet nutzen. Ein neues Online-Angebot für Arbeitnehmer und Arbeitgeber soll die Kunden bewegen, ihre Daten zunehmend selbst im Internet zu pflegen. Dabei beansprucht die hiesige Arbeitsagentur eine Vorreiterrolle. Dieser neue „eService“ ist unabhängig von Öffnungszeiten und kann etwa vom Laptop auf der heimischen Couch genutzt werden. Dies erspare den Besuch bei der Arbeitsagentur.

Kontrolle über eigene Daten

„Im Vordergrund steht für uns der Servicegedanke“, sagt Agentur-Sprecherin Katja Hübner. Wer das neue Angebot nutzt, müsse nicht mehr in die Agentur kommen, um sich arbeitssuchend zu melden. Außerdem habe man als Ergänzung zu den klassischen Dienstleistungen bereits bestehenden Möglichkeiten der internetbasierten „Jobbörse“ konsequent weiterentwickelt. „Viele Kunden möchten gern eigenverantwortlich an ihrem Bewerberprofil arbeiten und Kontrolle über ihre Daten haben.“

Dies sei bislang nur bedingt möglich gewesen, weil Anmeldebögen handschriftlich ausgefüllt werden mussten, deren Inhalt dann eine Mitarbeiterin in das System einpflegte. Auch Arbeitgeber können ihre Stellenangebote nun digital verwalten und zudem mit Bewerbern direkt Kontakt aufnehmen.

Eine rein virtuelle Arbeitsvermittlung wird es aber nicht geben, obwohl die Kunden nun über ihre Bewerber-Konten, die sie gemeinsam mit der Arbeitsagentur nutzen, mit ihren Beratern online jederzeit in Verbindung treten können. „Der neue Service ersetzt nicht die Termine beim Arbeitsvermittler. Auch die persönliche Arbeitslosmeldung fällt nicht weg“, sagt Hübner.

Ausgedient haben jedoch bestimmte Anmeldebögen: Persönliche Daten und der berufliche Werdegang müssen mit „eService“ von den Kunden selbst eingespeist werden – per Computer oder über sogenannte „Datenselbsteingabeplätze“. Diese werden ab Montag, 28. Oktober, in Oberhausen zur Verfügung stehen. „Die Agentur in Oberhausen ist dabei ein Vorreiter“, sagt Hübner. Alle anderen würden aber nachziehen. Es seien für diese Eingabeplätze jedoch Umbauten in der Zentrale an der Mülheimer Straße notwendig, weshalb es vorübergehend zu Einschränkungen komme.

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Extra geschulte Kundenbetreuer

Alleingelassen würden die Kunden jedoch nicht mit den Veränderungen. „Jeder Schritt des Online-Angebots wird von extra geschulten Mitarbeitern betreut“, so Hübner. Diese helfen, sich an den Plätzen zurechtzufinden. Obschon die Eingabesprache Deutsch ist, gebe es fremdsprachige Merkblätter, etwa auf Türkisch. Zudem würden Angestellte bei Sprachbarrieren nach Kräften unterstützen.

Wer demnächst vorbeikommt, um sein Benutzer-Konto zu eröffnen, sollte möglichst alle Daten mitbringen, rät die Agentur-Sprecherin. „Denn nicht alle Kunden haben immer alle Details ihres Lebenslaufs parat.“ Man müsse auch nicht das gesamte Profil in einer stundenlangen Sitzung fertigstellen. Zwischenspeichern ist möglich. Beenden kann man die Arbeit anschließend am eigenen Rechner.

Völlig wertlos werden Stift und Papier übrigens nicht. Ein Anmeldebogen muss noch immer per Hand ausgefüllt werden: der zur Vorbereitung des Gesprächs mit der Arbeitsvermittlerin – er wird wie gewohnt zu Hause in Ruhe ausgefüllt.