Oberhausen. Eine der zentralen Zukunftsaufgaben, die in Oberhausen in den nächsten Jahren gelöst werden müssen, ist nach Ansicht von Stadtspitze und Wirtschaftsförderung der anstehende Fachkräftemangel – den besonders kleine und mittlere Firmen spüren werden.

Eine der zentralen Zukunftsaufgaben, die gelöst werden müssen, ist der anstehende Fachkräftemangel.

Die von der Stadt erarbeitete Arbeitsstättenerhebung 2012 ergab, dass gut jeder vierte Betrieb Probleme beim Fachkräftenachwuchs sieht. „Gerade für Betriebe bis zu 250 Beschäftigten, die die größte wirtschaftliche Dynamik in der Stadt leisten, ist dies eine ganz zentrale Zukunftsfrage“, sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Oberhausen (WFO), Frank Lichtenheld.

Mehr als jeder zweite Betrieb, der im Bereich Kommunikation oder Bildung tätig ist, plant laut Arbeitsstättenerhebung Neueinstellungen von Fachkräften. In der Industrie sind es 42 Prozent, in der Gesundheitsbrache 33 Prozent, in der Baubranche 30 Prozent.

Personalentwicklung bei Kleinbetrieben oft nicht existent

Während größere Unternehmen ihre Personalentwicklung in aller Regel im Blick haben, sieht das bei kleineren Betrieben mit bis zu 50 Mitarbeitern noch anders aus. „Die haben das Thema kaum auf dem Schirm“, beklagt Lichtenheld. WFO und Arbeitsamt arbeiteten verstärkt an den Themen Weiterbildung und Qualifizierung. „Aber auch die Betriebe müssen sich bewegen.“

Eine Herausforderung sei es auch für die Stadt, qualifizierte Fachkräfte und Unternehmen in der Stadt zu halten oder neue anzuziehen, sagt Kämmerer Apostolos Tsalastras. Sie kann die weichen Standortfaktoren beeinflussen: durch Schaffung eines gutes Wohnumfeldes, durch gute Kitas, durch interessante Kulturangebote. Die Höhe des Gewerbesteuersatzes – Oberhausen liegt bei 529 Punkten und dieser Satz soll bis 2018 auf 580 steigen – sei dagegen für Investitionsabsichten von Unternehmen nicht so entscheidend.

Viel potentielles Gewerbegebiet

Positiv ist, dass es in Oberhausen relativ viele Flächen gibt, auf denen sich Gewerbe ansiedeln kann. Dies sieht in anderen Städten, etwa in Mülheim, deutlich schlechter aus.

Entscheidend dafür, dass es auch in Zukunft genügend Fachkräfte gibt, ist die Bildung des jungen Nachwuchses. „Hier muss es noch Verbesserungen geben“, fordert Tsalastras. Und: kein Schulabgänger dürfe unversorgt bleiben. Die Unternehmen hätten hier eine besondere Verantwortung. „Aber auch die Familien müssen was leisten. Die Stadt kann etwas bewegen, aber nicht alleine.“