Oberhausen. . Die neue Ausgabe des historischen Journals „Schichtwechsel“ ist erschienen.Geschichtswerkstatt bietet auf 44 Seiten einen bunten Mix.

Ansichtskarten werden heute immer noch genutzt, haben aber bei Weitem nicht mehr die große Bedeutung wie zu ihrer Anfangszeit. Damals wurden Briefkästen täglich bis zu zehnmal geleert und man konnte durchaus eine Verabredung zu einem Plausch am Morgen des selben Tages als Postkarte in den Briefkasten werfen. Sie waren also die frühen SMS-Nachrichten. Heute sind sie vor allem Sammlerobjekte. Christoph Strahl stellt die Geschichte der Ansichtskarte mit allerhand anschaulichen Beispielen aus Oberhausen in der neuen Ausgabe des „Schichtwechsel“ vor.

Das letzte Relikt der Schweiß treibenden Schwerindustrie in Oberhausen wurde Anfang dieses Jahres geschlossen: Die Gießerei Babcock. André Wilger und Winfried Blümer blicken im „Schichtwechsel“ auf eine über 100-jährige Firmengeschichte zurück und berichten über den verlorenen Kampf um die Arbeitsplätze. Hinzu gesellt sich ein anschaulicher Erlebnisbericht von Bernd Sebastian, der in den 1960er Jahren in der Gießerei eine Lehre gemacht hat und von der Maloche in der Gießerei erzählt.

Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges

Über die Geschichte der jüdischen Familie Cahn berichten Katrin Dönges und Andreas Uecker. Fast alle Mitglieder wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Lediglich die beiden Brüder Hugo und Werner konnten im Untergrund überleben.

In der Rubrik „Straßennamen“ geht es diesmal um die Wörthstraße und damit um die Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 sowie um die Spuren, die heute noch in Form von Kriegerdenkmälern in Oberhausen zu finden sind.

„Alle Wege führen nach Oberhausen“ war der Titel des ersten Teils der Geschichte des Autobahnbaus. Nun geht es im zweiten Teil von Stephan Müller um die Auseinandersetzungen und die heftige Diskussion um den Ausbau der A 31. Daher diesmal der treffliche Titel „Macht kaputt, was euch kaputt macht“.

Diskussion über Denkmal „Kokskohlenmischlager in Osterfeld“

Im nächsten Jahr kann die Evangelische Christuskirche auf eine 150-jährige Geschichte zurückblicken. Hans Erlinger hat Gemeindeunterlagen und Protokolle ausgewertet und stellt die Gründerjahre der Kirchengemeinde Oberhausen in seinem Bericht vor.

Außerdem im neuen Schichtwechsel: Eine Buchrezension, die das Buch „Alt-Oberhausen 1900-1930“ für überaus gelungen empfiehlt und ein Bericht über das aktuell in der Diskussion befindliche Denkmal „Kokskohlenmischlager in Osterfeld“.

Das Journal ist für drei Euro in Oberhausener Buchläden oder direkt bei der Geschichtswerkstatt Oberhausen (Hansastraße 20, 46049 Oberhausen) erhältlich. Kontakt unter 307 83 50 oder per E-Mail unter info@geschichtswerkstatt-oberhausen.de).