Oberhausen. . Die Energieversorgung Oberhausen erhöht im nächsten Jahr den Strompreis - erneut. Wer aber glaube, bei den starken Preiserhöhungen der vergangenen Jahre müsste etwas in der Kasse der EVO hängen bleiben, der irre, sagt EVO-Vorstand Hartmut Gieske.

Nicht nur die Geschäfte der großen Energieriesen EON und RWE geraten durch die Energiewende unter Druck, sondern auch die der Stadtwerke. „Wir haben große Schwierigkeiten, unser bereits vor zwei Jahren auf elf Millionen Euro abgesenkte Gewinnziel zu erreichen“, sagt EVO-Vorstand Gieske.

Dabei sei die Ertragskraft der EVO, die der Stadt und RWE gehört, für das arme Oberhausen enorm wichtig: Die Hälfte des Gewinns erhalte die Stadtkasse, hinzu kämen 10 Millionen Euro im Jahr an Konzessionsabgabe und 2,5 Millionen Euro an Gewerbesteuern.

"Wir sind fast ein kleines Finanzamt"

Wer glaube, bei den starken Strompreiserhöhungen der vergangenen Jahre müsste doch etwas in der Kasse der EVO hängen bleiben, der irre. Der reine Strom-Arbeitspreis für die Kunden sei trotz Lohn- und sonstigen Kostensteigerungen relativ stabil geblieben, gestiegen seien allein die durch die Politik verordneten Abgaben. „Wir sind fast ein kleines Finanzamt“, sagt Vertriebsleiter Mucke, weil die EVO-Mitarbeiter variable und neue Abgaben errechnen und an den Staat abführen müssten. Neben EEG-Abgabe, KWK-Umlage, Stromumlage und -steuer komme mit der Mehrwertsteuer eine „Steuer auf die Steuer“ hinzu.

Konkret: Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden zahlt bei der EVO 29,89 Cent pro Kilowattstunde, wenn man die Zähler- und Ablesekosten miteinrechnet. Davon erhält der Staat 15,68 Cent (52,5 Prozent), fürs Netz werden durch den regulieren Preis 18,2 Prozent verwendet – und nur 8,78 Cent gehen für die Beschaffung des Stroms und den Vertrieb drauf (29,3 Prozent).