Oberhausen. Da EVO in Oberhausen nach eigenen Angaben die Abgaben und Steuern nicht mehr auffangen kann, werden sie nun an die Kunden weitergegeben. Der Strompreis wird sich um rund 80 Cent erhöhen. Knapp 30 Prozent des Preises seien beeinflussbar, 52 Prozent seien Steuern und 18 % beruhten auf Netzentgelten.

Die steigenden staatlichen Abgaben und Steuern auf Elektrizität kann die Energieversorgung Oberhausen (EVO) nach eigenen Angaben nicht mehr auffangen – und muss diese zum größten Teil an ihre Kunden weitergeben: Der Strompreis erhöht sich in der Grundversorgung ab 1. Januar um 0,82 Cent pro Kilowattstunde; für die Top-Tarife steigt der Preis erst ab 1. März um 1,05 Prozent.

Eine durchschnittliche Drei-Personen-Familie mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden zahlt damit im Jahr 28,80 Euro mehr für ihren Strom an die EVO. Weil die EVO aber ab Januar auch einen neuen Top-Tarif zurechtschneidert, könnte man beim Wechsel in diesen Tarif die Kostenlast um 10 Euro im Jahr reduzieren.

Vorstand bedauert Erhöhung

EVO-Vorstand Hartmut Gieske und -Vertriebschef Arnd Mucke bedauern die Stromverteuerung, sehen aber keine Chance, diese zu verhindern. „Wir haben unsere Prozesse optimiert, Aufgaben ausgelagert und 100 Mitarbeiter-Stellen abgebaut – das Ende der Fahnenstange ist erreicht“, beteuert Gieske. Nur noch knapp 30 Prozent des Strompreises sei von der EVO beeinflussbar, 52 Prozent seien Steuern und Abgaben, 18 Prozent beruhten auf staatlich geregelte Netzentgelte.

„Die Politik ist nun gefragt, den ungebremsten Anstieg der Strompreise durch den zu massiven Ausbau der subventionierten Erneuerbaren Energien zu stoppen. Weitere Erhöhungen sind programmiert, Energie wird zum Luxusgut, das können wir uns sozial nicht leisten“, so Gieske. Man habe nichts gegen Alternativenergien, aber nötig sei es, ein Gleichgewicht zwischen angemessenen Preisen, sicherer Versorgung und Umwelt zu schaffen. Den Verfall der Strompreise an den Börsen würde die EVO zwar spüren, doch er schlage beim Einkauf des Stroms nicht so durch wie Börsenpreise suggerierten.

Teurer als Spontankäufe

Die EVO kaufe nötige Mengen langfristig ein, um die Versorgungssicherheit zu garantieren. Dies sei teurer als Spontankäufe. „Wir können nicht auf Schnäppchenpreise spekulieren“, so Mucke.