Oberhausen. . Die GMVA-Geschäftsführung versichert: Wir können nicht billiger als 160 Euro.Bedingungen auf dem Müllmarkt hätten sich drastisch gewandelt. Die Abfallmengen sinken deutlich.
Sollte der Rat das neue Rechtsmodell für den städtisch-privaten Müllofen GMVA beschließen, kann 2014 der Verbrennungspreis für die Tonne Hausmüll der Oberhausener und Duisburger von heute 175 Euro auf knapp 160 Euro sinken.
Das ist immer noch weit entfernt von den wohl nach öffentlichem Preisrecht nur erlaubten 100 bis 125 Euro. Eine stärkere Absenkung als auf knapp 160 Euro ist nach Angaben der GMVA-Geschäftsführerin Maria Guthoff aber nicht möglich, ohne die Müllanlage in die Pleite zu treiben.
„159,80 Euro ist die unterste Grenze, die wir verkraften können“, versichert Guthoff . Denn mit dem Preis für kommunalen Hausmüll müssten eben auch noch hohe Altschulden bedient werden: Seit 2002 seien die damals 507 Millionen Euro hohen Schulden auf 191 Millionen abgebaut worden – allein 62 Millionen Euro davon würden aber nach wie auf Oberhausen lasten.
Hohe Gewinne gehören der Vergangenheit an
Mit dem Preis von knapp 160 Euro liegt die GMVA laut Guthoff im Schnitt aller NRW-Müllverbrennungsanlagen – mit Ausnahme der Müllöfen in Essen-Karnap. Die 160 Euro reichen aber nach Angaben der GMVA noch nicht einmal aus, um 2014 einen Gewinn zu erzielen. Nach der internen Wirtschaftsplanung der GMVA wird der Müllofen 2014 ein Minus von 700.000 Euro machen.
Die Geschäftsführung will aber zumindest eine schwarze Null durch ein Kostensenkungsprogramm erreichen, das auch GMVA-Mitarbeiter treffen könnte: „Die hohen Gewinne der GMVA gehören der Vergangenheit an.“
Müllmengen aus Hausmülltonnen sinken
Die GMVA werde gleich mehrfach in die Zange genommen: Durch die Trennung des Abfalls, die Einführung der Biotonne und des Kreislaufwirtschaftsgesetzes sänken die Müllmengen aus der Hausmülltonne immer weiter. Zusammen mit sinkenden Verbrennungspreisen mache dies im Vergleich zur Planung 2013 bereits im nächsten Jahr ein Minus von 6,4 Millionen Euro an Einnahmen aus. Zudem verringerten sich die Erlöse, die die GMVA mit dem Verkauf der bei der Verbrennung gewonnenen Fernwärme und des erzeugten Stroms erzielen könne – minus 2,4 Millionen Euro. Hinzu kämen Kostensteigerungen von 1,3 Millionen Euro. Für auf dem Markt einzukaufende Drittmengen an Abfall anderer kann die GMVA wiederum nicht mehr als 50 Euro nehmen – die Preise sind durch die Überkapazitäten an Müllöfen stark gesunken.
Dieser negative Trend wird sich nach Einschätzung der GMVA in der Zukunft fortsetzen.