Oberhausener Spionagemuseum "Top Secret" öffnet auch 2014
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Oberhausen. Das Oberhausener Spionagemuseum Top Secret bleibt auch im kommenden Jahr geöffnet. Die Verhandlungen liefen bis zur letzten Minute. Die Unternehmensgruppe “Mehr Entertainment“ wird sich aber zum Jahresende zurückziehen. Ein neuer Betreiber will die Ausstellung aus den roten Zahlen führen.
Die Einigung über die Nachfolgelösung wurde am Dienstagabend erreicht, wie Günter Irmler, Geschäftsführer von „Mehr Entertainment“ und Top Secret, gestern auf der Pressekonferenz erklärte. „Am heutigen Mittwochmorgen haben wir uns per Handschlag geeinigt.“ In den nächsten zwei, drei Wochen soll alles schriftlich fixiert werden.
Wirtschaftliche Ziele nicht erreicht
Als Grund für den Rückzug nannte Irmler, dass bei Top Secret die wirtschaftlichen Ziele nicht erreicht worden seien. Mindestens 80.000 Besucher wollte man in diesem Jahr anlocken, die Hochrechnungen lägen aber nur bei „Ende 60.000 bis knapp 70.000.“ Damit das Haus in einem wirtschaftlich vernünftigen Rahmen laufen könne und schwarze Zahlen schreibe, brauche man eben Besucher.
Als Grund für die zu geringe Frequenz vermutet Irmler, dass sich der Tourismus in Oberhausen nicht so entwickelte, wie man angenommen habe. Er freue sich aber, dass es mit der Übernahme durch Ingo Mersmann gelungen sei, dass Oberhausen die Ausstellung behalte.
Die Welt der Spionage
Das SpionagemuseumTop Secret wurde im April 2012 eröffnet. Es beschäftigt 20 Mitarbeiter. Auf rund 2000 Quadratmetern spannen 18 Bereiche einen Bogen von historischen Elementen bis zu aktuellen Themen.
Gezeigt werden technologische Entwicklungen der Geheimdienste ebenso wie Exponate zur aktuellen Datenspionage. Leihgeber der rund 2000 ausgestellten Objekte ist der Sammler Heinrich Peyers.
Die UnternehmensgruppeMehr Entertainment betreibt mehrere Spielstätten für Musical- und Showproduktionen in Deutschland, u.a. das Capitol-Theater in Düsseldorf und das Starlight-Express-Theater in Bochum. In Hamburg entsteht ein weiteres Theater für große Veranstaltungen.
Weitere Informationenzum Museum gibt es im Internet auf der Seite www.spionage.de
Wie der neue Betreiber das Spionagemuseum auf eine bessere wirtschaftliche Basis stellen wird, wollte er gestern noch nicht sagen. Er sieht aber Potenzial: „Wir bieten eine interessante Schau, gerade in diesen Zeiten der NSA-Affäre.“ Er will am Ausstellungsprogramm feilen, auch gerne mehr Veranstaltungen anbieten. „Ich bin hier dicht vor Ort, habe eine regionale Bindung. Das wird funktionieren.“
Exponate werden im Museum bleiben
Ob auch eine Kostenreduzierung durch Einsparungen beim Personal erforderlich sein wird, konnte Mersmann gestern noch nicht sagen. „Dafür ist das alles noch zu frisch.“ Über solche Dinge müsse nachgedacht und auch mit den Beschäftigten gesprochen werden. Er geht davon aus, dass in vier Wochen Klarheit besteht. Die Exponate werden im Museum bleiben, und natürlich werde es auch immer wieder neue Dinge zu sehen geben, erklärte Irmler.
Einen Wermutstropfen gab es gestern allerdings auch: Der angekündigte Besuch von Schauspieler Götz Otto – Bösewicht im James-Bond-film „Der Morgen stirbt nie“ – fiel aus. Er hatte seinen Flug von München nach Düsseldorf verpasst. „Ich hoffe, dass sich viele Besucher die Ausstellung weiterhin anschauen werden“, ließ er ausrichten.
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