Oberhausen. .

Erst erklingt die Filmmusik des weltberühmten Thrillers „Der dritte Mann“ von Carol Reed und dann, nein, fällt kein Startschuss. Es wird ganz unauffällig und geheim ein Passwort in einen Computer eingegeben. Erst danach ist es erlaubt, das rote Band zu zerschneiden. Das hatte eine stattliche Anzahl offizieller Besucher noch gehindert, die Erlebnisausstellung „Top Secret“ - die geheime Welt der Spionage“ am Tage ihrer Eröffnung zu erkunden.

Unter all die Offiziellen haben sich am gestrigen Donnerstag - gar nicht geheim - einige junge Gäste gemischt. Eine Schulklasse der Gesamtschule Leverkusen Schlebusch geht auf Spionagetour. Nach dem Rundgang sind zwei der Schüler, Tobias (11) und Anna (10) hin und weg. Beide wollen die Ausstellung später unbedingt noch einmal besuchen.

Eine aufregende, fremde Welt

„Ich war so überrascht, weil alles so dunkel war, so geheimnisvoll“, erzählt Anna von ihrer Aufgeregtheit, kaum dass sie die heiligen Hallen der Welt der Spionage betreten hatte. „Man wusste nie, was als nächstes kommt“, gruselte es das Mädchen.

Aufregend fand auch Tobias seinen Ausflug in diese fremde Welt. „Besonders aufregend war das Lasernetz“, erzählt der Junge. „Das hat Spaß gemacht, da durch zu gehen, weil man den Laserstrahlen immer ausweichen musste.“ Die Kinder schafften es mit Bravour. Anna mit nur einem, Tobias mit nur zwei Fehlern. Während eine erwachsene Besucherin später, obwohl sie sich tollkühn auf den Bauch warf, um unter den Strahlen herzurobben, gleich am Anfang scheiterte.

Man kann sogar in die Waffenkammer

„Die vielen Leute“ in den einzelnen Ausstellungsräumen, also die Schauspieler, die extra engagiert worden waren, um die Besucher unterhaltsam zu informieren, fanden die Kinder auch toll. „Von ihnen hat man so erfahren“, sagt Anna. „Es war spannend, ihnen zu zu hören“, erzählt die Schülerin. Was sie in der Ausstellung am spannendsten fand? „Dass wir in die Waffenkammer durften.“ Tobias gefiel der geheime Tunnel besonders gut. „Durch eine Kamera konnte man die anderen Besucher sehen“, erzählt er.

"Ich war überrascht, dass die Sachen wirklich benutzt wurden.“

Und was sagt Anna zu solchen Dingen wie dem Lippenstift mit Messer? „Ich dachte, das ist alles unecht und war überrascht, dass die Sachen wirklich benutzt wurden.“ Was sie absolut erschreckend fand, „Waffen, mit denen Menschen aufgespießt wurden“.

Über die Überwachbarkeit von Menschen waren die Kinder auch überrascht. Bei Facebook, das als so „etwas wie die Stasi, bloß freiwillig“ bezeichnet worden war, sind beide Kinder nicht. Dafür haben sie Handys, die abgehört werden können. Anna: „Über meine Freunde würde man viel erfahren.“ Beide Kinder waren übrigens schon einmal in einem Museum, einem Sportmuseum, „aber hier fanden wir es spannender“.