Oberhausen. Erste Einblicke in die Spionageausstellung, die Ende April eröffnet. Zur Zeit wird noch fleißig an der Kulisse gearbeitet.
Es wird noch fleißig gehämmert und gebohrt. Im April eröffnet die Ausstellung „Top Secret – die geheime Welt der Spionage“ an der Marina. Ausstellungsstücke stehen hier zwar noch nicht, dafür aber jede Menge mysteriöser Holzkisten.
Aus ihnen wird der Weg gebaut, der künftig wie ein Tunnel durch die Ausstellung führt. Dabei variieren sowohl die Wegbreite als auch die Deckenhöhe, was unterschiedliche Eindrücke schaffen soll. „Der Eingangsbereich wird noch schwarz verspiegelt“, erzählt Volker Reimers, zuständig für das Design der Ausstellung.
Durch den dunklen, geheimnisvollen Gang sollen die Besucher in etwa 40 Personen umfassenden Gruppen in das so genannte „Agentenbüro“ geführt werden. „Hier begibt man sich auf eine Zeitreise und erfährt, wie sich Spionage entwickelt hat.“ In allen 18 Themenbereichen, zu denen zum Beispiel Geheimdienste, Abhörmethoden und Datenermittlung gehören, sollen sowohl die Vergangenheit als auch die aktuelle Situation behandelt werden.
Noch sind die Räume leer
Noch sind die Räume leer, nur Bohrmaschinen und Schutzbrillen von 45 Mitarbeitern der „Werkstätten Studio Hamburg MCI“ liegen hier rum. Seit Januar wird gebaut. Einige Teile hat die Firma, die Museen, Musicals und Theater ausstattet, bereits in Hamburg angefertigt. Der sogenannte Kistengang muss aber direkt in der Ausstellungshalle gebaut werden. Acht Meter hoch stapeln sich mehr als 300 Holzkisten, etwa 200 sollen noch hinzu kommen.
Volker Reimers verrät, was es damit auf sich hat: „Wir öffnen diese Kisten, um zu zeigen, was gesammelt wurde. Wir sind dafür zuständig, das Ganze wieder auszupacken und den Menschen zur Verfügung zu stellen.“ Statt in Vitrinen werden später manche der Ausstellungsstücke in den Holzkisten stehen.
Besucher soll selbst zum Spion werden
Dem Besucher soll es also nicht zu leicht gemacht werden. Er ist aufgefordert, selbst zum Spion zu werden, Codes zu knacken und Botschaften zu dechiffrieren. Für Kinder wird es einen Kriechtunnel geben, durch den sie die Besucher beobachten können. Eine Laser-Wand gilt es zu durchqueren, ohne die Strahlen zu berühren und den Alarm auszulösen.
Die Idee der Spionage-Ausstellung ist vor zwei Jahren entstanden. Eigentlich sollte die Ausstellung schon im März eröffnen, der Termin wurde aber um einen Monat verschoben. „Es haben sich neue Möglichkeiten ergeben, die Ausstellung zu erweitern“, erklärt Günter Irmler, Geschäftsführer der „Institut für Spionage GmbH“, die das Museum unter dem Dach von „Mehr Entertainment“ betreiben wird. Er nennt ein Beispiel. „Wir stellen den Kalten Krieg anders dar.“ Statt Kisten soll nun eine Mauer den Themenraum schmücken. Durch die Umplanung bräuchten die Arbeiter mehr Zeit. Das sei aber gar nicht so schlimm, findet Irmler. „Nach all den Jahren, die wir geplant haben, nehmen wir diesen einen Monat in Kauf.“