Oberhausen. Ein Leser beklagt sich, dass er für die Entsorgung von Holztüren bezahlen muss. WBO: „Altholz nehmen wir nicht gebührenfrei an“

Sperrmüll oder kein Sperrmüll? Bei dieser Frage haben Zeitungs-Leser Wolfgang Greinert und die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) eine unterschiedliche Auffassung. „Das ist in meinen Augen reine Abzocke“, ärgert er sich über die Summe von 82,50 Euro, die er für die Entsorgung von drei Türen und Zargen beim Wertstoffhof bezahlen musste. Früher habe er die Sachen einfach an die Straße gestellt und sie seien kostenfrei entsorgt worden. Dass er nun dafür zahlen muss, dafür macht er die seit Anfang Oktober vollzogene Umstellung der Sperrmüllabholung verantwortlich. „Ich würde mich nicht wundern, wenn es bald noch mehr wilde Müllkippen geben wird“, vermutet Greinert angesichts der Entsorgungsgebühren. Die Redaktion sprach mit WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff über Missverständnisse und die Akzeptanz des neuen Service – und darüber, was zum Sperrmüll gehört und was nicht.

„Auch schon vor der Änderung hätte der Leser diese Materialien nicht zum Sperrmüll stellen dürfen“, entgegnet Guthoff direkt auf den Vorwurf der Abzocke. „Bei solchen Materialien handelt es sich nämlich um Altholz, das wir nicht gebührenfrei entgegennehmen.“ Die Gefahr von wilden Müllhalden sieht sie nicht: „Bisher gibt es keine Probleme.“

Fünf Euro pro Sack

Einrichtungsgegenstände, etwa Sofas, Sessel oder Schränke sind auf dem Sperrmüll richtig aufgehoben. Regalbretter, Einlegeböden, Innenrollos und Haushaltsgegenstände aus Metall wie Fahrräder oder Kinderwagen nimmt die WBO ebenfalls kostenfrei entgegen.

Das gilt ebenso für Matratzen, Lattenroste, Teppiche und Fußbodenbeläge aus PVC, Textil oder Klicklaminat. Sperrige Kinderspielzeuge und Sportgeräte – etwa Tretroller, Dreiräder oder Surfbretter – sind auch Sperrmüll.

Anders sieht es dagegen für Abfälle aus. Überbleibsel aus Umbau-, Bau- und Renovierungsarbeiten, wie etwa abgelöste Tapeten, Steine, Ziegel, Waschbecken und Toilettenschüsseln haben auf dem Sperrmüll nichts verloren. Sie müssen gesondert entsorgt werden. Dafür berechnet die WBO fünf Euro pro Sack.

Für die Entsorgung von Bau- und Außenhölzern, in diese Kategorie fällt der Fall von Wolfgang Greinert mit seinen Holztüren, werden zwischen 41,50 Euro und 308 Euro fällig – je nach Menge. Auto- und andere KFZ-Teile werden gegen Gebühr angenommen. Ein alter Autoreifen kostet vier Euro.

Gefährliche Abfälle wie Lacke, Farben, Chemikalien und Batterien werden gebührenfrei entsorgt.

40 Tonnen Müll am Tag

„Jeder Bürger kann sich an die Abfallberatung der Stadt wenden und bekommt sofort Terminvorschläge für die Abholung des Sperrmülls. Maximal zehn Werktage müssen die Oberhausener warten“, so Guthoff.

„Ende September konnte man einen richtigen Rummel in der Stadt beobachten, weil viele Bürger noch schnell ihren Sperrmüll an die Straße stellen wollten.“ Inzwischen habe sich wieder Normalität eingestellt. „Bis zu 180 Mal pro Tag fahren unsere Mitarbeiter raus.“ 40 Tonnen kommen so pro Tag zusammen. Am Anfang der Woche gebe es mehr Anrufe. „Die Leute misten wohl am Wochenende aus.“