Oberhausen. Die Oberhausener Christdemokraten sehen sich angesichts ihrer Kritik an Oberbürgermeister Klaus Wehling diskreditiert – und schießen weiter kräftig gegen den OB. Parteichef Wilhelm Hausmann meint: „Selten zuvor haben wir so viel Zustimmung bekommen.“
Die politische Diskussion um die Ankündigung von Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD), bis zum Ende seiner Amtszeit im Oktober 2015 weitermachen zu wollen und nicht vorzeitig zugunsten einer gemeinsamen Stadtrats- und Bürgermeisterwahl schon im kommenden Mai abzutreten, hält an. Nachdem – bis auf die CDU – Politiker aller Richtungen im Rat die Entscheidung Wehlings mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben, sehen sich die Christdemokraten mit ihrer Kritik an dessen Amtsführung in eine falsche Rolle gedrängt. Und schießen weiter gegen den OB.
„Sind eine starke Opposition“
Mit „großer Verwunderung“ beobachte der CDU-Vorsitzende Wilhelm Hausmann, „wie interessierte Kreise meiner Partei in Oberhausen eine Rolle zuspielen wollen, die sie in den Augen der Menschen diskreditieren soll“, heißt es in einer Stellungnahme. Während die mögliche Bildung einer großen Koalition im Bund Furcht vor einer schwachen Opposition auslöse, versuche vor allem die lokale SPD Vorbehalte gegen die CDU zu schüren, nur weil sie eine starke Opposition sei, klare Konturen besitze und echte Alternativen biete.
Das sei eine verkehrte Welt, so Hausmann weiter. Besonders absurd zeichne sich dies am Fall des „rücktrittsunwilligen“ Oberbürgermeisters ab: „Wenn SPD-Fraktions-Chef Große Brömer Herrn Wehling öffentlich zum vorzeitigen Amtsverzicht auffordert, dann ist das offenbar in Ordnung. Macht aber die CDU das Gleiche, soll das respektlos sein?“
Viel Zustimmung
Im Übrigen habe die Oberhausener CDU zwar nicht das geringste Problem damit, allein für eine Sache einzustehen, das treffe aber in der aktuellen Frage absolut nicht zu. „Selten zuvor haben wir so viel Zustimmung bekommen, sogar von SPD-Wählern“, erklärt Hausmann. „Auch die Leserbriefe in den Zeitungen und Beiträge im Netz sprechen eine klare Sprache. Genau wie wir versteht niemand, worin denn die außerordentlichen Verdienste Wehlings liegen sollen und für welche tollen Projekte er verantwortlich sein soll.“
Dass sowohl die Grünen als auch die SPD sich zumindest öffentlich hinter Wehling stellten, dürfe doch wohl klar sein. Der Hinweis der Linken, mit einem anderen SPD-Oberbürgermeister würde sich die Politik auch nicht ändern, klingt laut Hausmann ebenfalls nicht nach einem Lob für den Verwaltungschef. „Und der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Otto Runkler wird doch schon seit Jahren nicht als Oppositionspolitiker wahrgenommen, sondern als SPD-Partner im Wartestand. Da bin ich froh, dass meine Partei erkennbar Position bezieht.“