Oberhausen. Oberhausens Oberbürgermeister Klaus Wehling hat sich dazu entschlossen, seine Amtszeit bis Oktober 2015 vollständig zu Ende zu bringen. Damit verzichtet der 66-Jährige auf die Ausnahme-Möglichkeit von Rot-Grün, bei vollen Pensionsansprüchen vorzeitig mit der nächsten Kommunalwahl aufzuhören.
Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) hat sich nach längerer privater und innerparteilicher Diskussion nun doch entschlossen, seine Amtszeit bis Oktober 2015 vollständig zu Ende zu bringen. Das gab Wehling zusammen mit Oberhausens SPD-Chef Michael Groschek bei einer Pressekonferenz im Rathaus am Freitag nachmittag bekannt.
Der 66-jährige gelernte Bankkaufmann und studierte Berufsschullehrer nutzt damit nicht die landesgesetzliche Ausnahme-Möglichkeit von Rot-Grün, als Stadtoberhaupt bei vollen Pensionsansprüchen vorzeitig mit der nächsten Kommunalwahl am 22. Mai 2014 aufzuhören.
Gute Kontakte zu Schlüsselpersonen
Wehling war im August 2009 mit 47,4 Prozent für seine zweite Amtszeit von den Oberhausener Wählern klar für sechs Jahre bis Oktober 2015 bestätigt worden. 2004 wurde er mit 54 Prozent gewählt. „Angesichts seiner stolzen Wahlergebnisse in Oberhausen hat Klaus Wehling Respekt und Anerkennung für seine Entscheidung verdient. Er lässt sich dabei richtigerweise nicht von Wahlterminen leiten, sondern von seinem beeindruckenden Rückhalt in der Bevölkerung“, betonte Groschek.
Wehling selbst begründete seinen Entschluss damit, dass er wichtige Quartiers-, Kultur- wie Sozialprojekte weiterhin aktiv begleiten und zum Erfolg führen möchte. Zudem habe er in seinen langen Jahren in der Politik gute Kontakte zu Schlüsselpersonen im Land und in der Wirtschaft aufgebaut, die er zugunsten von Oberhausen bis Herbst 2015 nutzen möchte.
Dass Wehling nicht vorzeitig sein Amt aufgibt, um eine gemeinsame Wahl von Rat und OB bereits 2014 zu ermöglichen, ist durchaus überraschend: In der Partei hatten wichtige Sprachführer eher einen Rückzug erwartet.
Zwei getrennte Wahlkämpfe für OB und den Rat
Wehling gab an, dass er sich die Entscheidung nicht leicht gemacht habe - auch mit Blick auf Vor- und Nachteile für seine Partei, die 2014 lieber einen einzigen Wahlkampf für den OB und den Rat statt nun zwei getrennte Wahlkämpfe geführt hätte.
„Ich habe der SPD viel zu verdanken. Mich hat das sehr beschäftigt, ich habe die ein oder andere Nacht schlecht geschlafen“, sagte Wehling. Es habe „keinen direkten Druck durch die Partei“ gegeben. Am Ende habe auch seine Gesundheit den Ausschlag gegeben. „Ich fühle mich richtig fit, habe meine Krebserkrankung gut überstanden.“