Oberhausen. „Miese Erfahrung mit Projekten“ - in dieser Akte wird die Stadt Oberhausen wohl den Plan „Grand Alpin“ abheften. 2010 hatte ein Projektentwicker sein Vorhaben vorgestellt, für 85 Millionen Euro eine Winterwelt mit Skihalle am Centro zu errichten. Nun soll dort ein Business-Park entstehen.
Die Stadt verabschiedet sich endgültig von ihrem Traum(a), dass auf dem weitgehend brach liegenden früheren Stahlwerksgelände an der Osterfelder Straße eine Wintersport -Erlebniswelt errichtet wird.
Die 2010 vorgestellte Konzeption mit Skihalle, Eisstadion, Sportläden, einem Wellness-Hotel mit 200 Zimmern und Tagungszentrum, angeblich von einem finnischen Hotelketten-Eigentümer für 85 Millionen Euro gewollt und finanziert, wird nun im Rathaus in die dicke Akte „Miese Erfahrung mit Projekten“ abgeheftet.
Denn die Wirtschaftsförderung Oberhausen (WFO) wird das Gelände als „Business-Park“ für kleinräumige mittelständische Produzenten und Spezial-Handelsanbieter vermarkten. An der Projektentwicklungsgesellschaft ist erstmals auch der Eigentümer des gesamten Stahlwerksgeländes, die Euro Auctions Immobilien GmbH, zu einem Viertel beteiligt. Das stößt in Oberhausen auf viel Wohlwollen: „Das neue Engagement zeigt, dass jetzt auch die nordirischen Eigentümer Handlungsbedarf sehen.“
Giesers will Hallenbauten schlüsselfertig übergeben
Beteiligt ist mit der Bocholter Giesersbau eine Stahlbaufirma, die auch schlüsselfertig ansehnliche Hallenbauten für jeglichen Bedarf errichtet. Die Firma war bereits an der „Grand Alpin GmbH“ beteiligt, die das Skihallen-Projekt zu verantworten hat. Giesersbau zahlte damals angeblich auch die sechsstellige Gebühr für die Skihallen-Baugenehmigung an die Stadt.
37,5 Millionen Euro fürs Stahlwerksgelände
Euro Auctions ist ein nordirisches Unternehmen, welches das Stahlwerksgelände gegenüber dem Centro im Jahre 2006 für stolze 37,5 Millionen Euro von der Stadt gekauft hat.
Bisher verläuft die Vermarktung schleppend, angeblich auch wegen der hohen Preispolitik von Euro Auctions. Angesiedelt wurden ein Pflanzenhandel, ein Baumarkt, ein Hotel, eine Spielhalle.
Das neue Projekt soll von allen Beteiligten auf der am Montag beginnenden renommierten Münchener Immobilienmesse Expo Real Fachleuten und potenziellen Investoren vorgestellt werden. Zum Bündnis gehören dabei auch die Sparkassen Oberhausen und Westliches Münsterland, die interessierten Mittelständlern gleich Finanzierungsangebote unterbreiten können.
Zur Verfügung stehen insgesamt 65.000 Quadratmeter im östlichen Bereich des 500.000 Quadratmeter großen Stahlwerksgeländes. Ansiedeln sollen sich die neuen Firmen zwischen dem Pflanzengroßhandel Landgard und den Zuggleisen, auf denen die S2 fährt.
Ein Themenmotto, etwa „Erneuerbare Energien“, hat der Business-Park nicht: Man will sich möglichst viele Optionen offen halten.