Oberhausen.

Nach langer Wartezeit liegt nun das zweite Gutachten zum „Haus der Jugend“ im Auftrag der Bürgerinitiative „Wir sind Oberhausen“ vor. Der Abriss des Jugendzentrums ist allerdings am Montag endgültig mit Ratsmehrheit von SPD, Grüne und FDP beschlossen worden. Nach ihrer Meinung hat das Zweitgutachten keinerlei neue Erkenntnisse im Vergleich zum ersten Gutachten über den Zustand des Gebäudes gebracht.

Die Mülheimer Gutachter von „Riege Bauatelier“, die das 34-seitige Gutachten bereits am 13. September unterschrieben und fertiggestellt haben, beziffern die Sanierungskosten des aus den 50er Jahren stammenden Gebäudes auf 2,34 Millionen Euro – ähnlich hoch wie die Erstgutachter. Das Gutachten war von der Bürgerinitiative allerdings erst Sonntag nacht dem Rathaus zugeleitet worden – wenige Stunden vor Beginn der entscheidenden Ratssitzung am gestrigen Montag also.

Lob für Originalzustand des Gebäudes

Die Bausubstanz sei im Prinzip in Ordnung, heißt es im Gutachten. „Ein weiterer Nutzungszyklus über mehrere Jahrzehnte ist im Hinblick auf den Zustand der wesentlichen baulichen Substanz möglich. Das Gebäude weist vor allem im Abdichtungsbereich der erdberührten Ebenen zum Teil erhebliche Schäden auf, die jedoch behoben bzw. eingedämmt werden können“, schreiben die Gutachter. Bei einer Sanierung seien Haustechnik, Brandschutz und Fluchtwege komplett zu erneuern. Eine Änderung der Raumteilung für neue Bedarfe sei „unproblematisch umsetzbar“.

Im Übrigen loben die Gutachter den Originalzustand des Gebäudes. „Das seinerzeit vom Architekten Aribert Riege geplante Jugendheim stellt sich bis heute deutlich in einer für die damalige Architektur der Moderne beispielhaften Architektur und Gestaltung dar.“ Die Denkmalschutzbehörden hatten allerdings gleich mehrfach entschieden und dargelegt, dass das „Haus der Jugend“ nicht denkmalschutzwürdig ist.