Oberhausen.
Empört reagieren SPD und Grüne auf die schweren Vorwürfe des Bürgervereins „Wir sind Oberhausen“, die Politiker hätten vor den Sommerferien die Unwahrheit über die Abrisspläne des Hauses der Jugend im Marienviertel gesagt. Rot-Grün habe damals versichert, es sei noch nicht über einen Abriss entschieden. Man habe aber nun die Info, dass der Rathaus-Verwaltung angeblich bereits am 6. Juni ein Abrissantrag vorgelegen habe, meinen Vertreter der Initiative. „Dass die Wortführer der Initiative jetzt zu Unterstellungen und Diffamierungen greifen, bedaure ich sehr“, sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. „Offensichtlich gehen der Initiative die Argumente aus.“
Der jugendpolitische Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, Andreas Blanke, versichert wie die SPD, dass die Entscheidung für den Abriss des alten Jugendzentrums erst nach den Sommerferien bei der Erarbeitung des 26-Punkte-Stadtentwicklungsantrags gefallen sei. „Ein Abrissantrag ist uns nicht bekannt“, sagte Blanke. Auch SPD-Fraktionsgeschäftsführer Heiko Blumenthal sagt, dass mögliche Vorbereitungen der Verwaltung für einen Abriss im Vorgriff auf eine eventuelle politische Entscheidung der Fraktion nicht mitgeteilt worden seien. „Wir reden seit zwei Jahren über das Thema, jetzt muss auch einmal eine Entscheidung her“, sagt Blumenthal.
Haus der Jugend nicht Denkmal-würdig
SPD und Grüne sind über die Reaktion der Initiative enttäuscht, weil man sich mit ihr sehr viel Mühe gegeben habe. „Wir haben viele Gespräche geführt und unsere Argumente dargelegt“, sagt Blanke. „Am Ende war für uns die Einschätzung der Jugendforscher im Gutachten entscheidend, dass eine Verlagerung des Jugendzentrums in die City für die Jugendlichen am sinnvollsten ist.“ Das bedeute auch nicht, dass keine Kinder- und Jugendarbeit mehr im Marienviertel oder in den anderen Stadtteilen mobil oder stationär stattfinde.
Die SPD weist zudem darauf hin, dass die Sanierungskosten des alten Jugendzentrums mit 1,7 Millionen Euro viel zu hoch seien. Zudem sei nun geklärt, dass das Haus nicht Denkmal-würdig sei.