Nach gut zweijähriger Diskussion ist es nun politisch endgültig beschlossen: Das traditionsreiche „Haus der Jugend“ wird abgerissen – wohl noch in diesem Jahr.
Die Mehrheit von SPD, Grünen und FDP stimmte am gestrigen Montag im Haupt- und Finanzausschuss dafür, das stark angejahrte Jugendzentrum samt Nebengebäuden im Marienviertel dem Erdboden gleich machen. Die Ratspolitiker stützen sich dabei auf mehrere Gutachten, die einen Sanierungsbedarf des Gebäudes zwischen 1,7 und 2,8 Millionen Euro prognostizierten und Nachweise von Jugendforschern, die ein neues Jugendzentrum in der City mit modernen Räumen und bedarfsgerechteren Konzepten für Oberhausen für sinnvoller halten, als das alte Haus zu sanieren.
Allein die Abrisskosten belaufen sich auf 212 000 Euro. Das neue Jugendzentrum am und im Gebäude der Brüder-Grimm-Schule an der Lothringer Straße nahe der Marktstraße wird insgesamt 2,8 Millionen Euro kosten – inklusive der energetischen Sanierung der Schule und der Verschönerung des Schulhofes. Die Maßnahme wird vom Land stark gefördert – der Eigenanteil der Stadt soll nur bei 335 000 Euro liegen.
Die dort noch ansässigen Verbraucherzentrale und Diakonie-Schuldnerberatung ziehen in leer stehende Ladenlokale des Bert-Brecht-Hauses. In diesem Gebäude wird auch die Medienwerkstatt angesiedelt.
CDU und Linke lehnten den Abriss als „voreilige Entscheidung“ ab. CDU-Fraktionschef Daniel Schranz kritisierte die hohen Kosten des neuen Jugendzentrums in der City.