Oberhausen. .
Die Vorgehensweisen der Täter ähneln sich: Während einer den Kunden ablenkt, der gerade am Geldautomaten seine Scheine einstecken möchte, greift ein anderer zu. Die Diebe flüchten, das Geld ist weg. Was bleibt ist die Furcht, beim nächsten Mal wieder überfallen zu werden. In einer gemeinsamen Aktion wollen Stadtsparkasse und Polizei die Bürger sensibilisieren und Tipps geben, wie man sich schützen kann. Einige davon stehen auf Plakaten, die nun in allen Filialen neben den Geldautomaten aufgehängt werden.
Während sich in NRW die Fälle von Trickbetrug an Geldautomaten häufen, verzeichnet die Polizei in Oberhausen einen Rückgang. „2012 hatten wir 18 Fälle, in diesem Jahr sind es bislang fünf“, erklärt Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier. Zwei Mal waren Kunden der Stadtsparkasse betroffen. Die Aufklärungsquote betrug 100 Prozent. Die Sparkassenkunden erlitten zwar keinen materiellen Schaden, da die Schäden durch Missbrauch von Sparkassen-Cards an Geldautomaten durch einen Haftungsfonds übernommen werden, doch die psychischen Auswirkungen auf die Opfer bleiben.
Nur mit einer Begleitperson
Diese Opfer sind vor allem ältere Menschen. Sie heben Anfang des Monats, wenn die Rente überwiesen ist, gerne höhere Beträge ab. Polizei und Sparkasse haben daher auch den Seniorenbeauftragten Dieter Nachtigall für ihre Aufklärungsaktion mit ins Boot genommen. Er rät: „Die Kunden sollten das Geld in den Filialen dann abheben, wenn diese noch geöffnet sind.“ Auch sollte, wenn möglich, eine Begleitperson dabei sein. Um die Scheine vor dem Zugriff von Dieben und Räubern zu schützen, empfiehlt er, einen Brustbeutel oder ein Portemonnaie, das am Gürtel befestigt werden kann. Sparkassenchef Bernhard Uppenkamp hat auch den Rat, „möglichst wenig Bargeld in den Taschen zu haben“.
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Das Geldinstitut seinerseits hat mit verschiedenen Maßnahmen reagiert. „Die Geldautomaten wurden ausgewechselt, sie bieten mehr Sicherheit, die Videoüberwachung wurde verbessert, Einlass in die SB-Bereiche bekommt man nur noch per Kundenkarte, das Auslesen des Magnetstreifens wird durch veränderte Eingabegeräte verhindert“, sagt Sparkassenvorstand Oliver Mebus.
Außerdem habe man die Mitarbeiter in den Filialen sensibilisiert. Sie achten verstärkt darauf, ob sich verdächtige Personen in den Räumen aufhalten. Was bislang allerdings nicht geändert werden konnte, ist die Umkehrung der Reihenfolge Eingabe von Geheimzahl und Geldbetrag, um so zu verhindern, dass die Täter blitzschnell auf einen höheren Auszahlungsbetrag tippen. „Das wäre wünschenswert, und wir haben dies auch beim Rechenzentrum beantragt“, sagt Uppenkamp. Von sich aus könne die Oberhausener Stadtsparkasse das nicht verändern.