Oberhausen.

Mit einer einmaligen und unvergesslichen Revue aus klassischer Musik, Theater, Kabarett, Skiffle, Jazz, Kunst, Kino und Literatur bedankte sich Oberhausens Kulturszene im Ebertbad bei einer großartigen Förderin. Zum bereits neunten Mal vergab Jutta Kruft-Lohrengel den Kruft-Kulturpreis. Zum ersten Mal gestalteten alle, die ihn bisher erhielten, gemeinsam das Festprogramm.

Das gelang ausgezeichnet unter der Regie der neunten Preisträgerin Gerburg Jahnke, die den Kruft-Preis, 5000 Euro, an die Multi und die Jugend-Kunstschule weiterreicht. Ex-Kämmerer Bernhard Elsemann würdigte dies in seiner Laudatio: „Sie ist eine, die Kultur als solidarischen Prozess versteht.“

Förderverein bietet regelmäßig kostenlose Konzerte

Und eine, die in ihre lockere Dank-Rede für „viel Geld, keine Bedingungen“ an die „Kulturstifterin, umgeben von schicken Autos“ einfließen ließ, worunter die freie Kulturszene leidet. „Kultuverhinderer“ nannte sie Brandschutzbestimmungen, Gema-Gebühren und Co. „Wir fürchten den Staat. Wenn man uns schon nicht fördert, sollte man uns wenigstens in Ruhe arbeiten lassen.“

„Willkommen, bienvenue“: Am Flügel begleitet von Otto Beatus, eröffnete Jürgen Sarciss als Conférencier in Cabaret-Manier die Revue, die mit einem virtuosen Beitrag des Künstlerfördervereins begann, der den ersten Kruft-Preis im Jahr 2004 erhielt. Packend servierte „Teufelsgeiger“ Noe Inui „Zigeunerweisen“, am Klavier begleitet von Soomija Park. Ein wunderbares Opening für den Abend und eine Empfehlung für die Ebertbad-Konzerte der jungen Musiker, die der Förderverein regelmäßig und kostenlos im Ebertbad anbietet.

Galerie Ludwig präsentiert fünf neue Kunstwerke

Musikalisch auch der Dank für Kruft-Förderung des „Druckluft“, vorgetragen von der Skiffle-Band „Knoblauch Nuss“, die sich mit „Bella ciao“ und dem „Einheitsfrontlied“ schon mal für die Mai-Demo empfahl. Sehr geschmeichelt haben wird es der Preis-Stifterin, dass Eva Kurowski speziell für die Revue der Preisträger ein Lied geschrieben hat, das sie, am Klavier begleitet von Dirk Balthaus, vortrug. Ihr Vater, Walter Kurowski, komplettierte den Dank des Jazzkarussells zeichnend.

Dass der Kruft-Preis letztlich allen Bürgern zugute kommt, bewies Dr. Christine Vogt in ihrem Beitrag für die Galerie Ludwig. Sie präsentierte die fünf Kunstwerke, die dank der Förderung angeschafft werden konnten.

Die Kleinstädter Bühne führte eine Dschungelbuch-Szene auf, die Fabrik K14 steuerte die „Ballade vom Südseerevier“ bei. Das Vergnügen, dem Abend kabarettistisch-musikalisch „ein Ende zu setzen“ hatte Frau Jahnke.