Oberhausen. Die Ludwig-Galerie in Oberhausen stellt ab dem 28. Oktober Zeichnungen des Comic-Zeichners Ulf K. aus. “Der Poet unter den Comic-Zeichnern“ verwendet in seinen Comics keine Sprechblasen, sondern erzählt die Geschichten vorwiegend mit Bildern.
Comic-Zeichner auf Augenhöhe mit anderen Künstlern zu präsentieren, ist eine Spezialität der Ludwig-Galerie. Mit Ulf K. erhält ein weiterer wichtiger Vertreter des Genres Bildergeschichten-Erzähler in der Panoramagalerie und im Kabinett des Museums eine Würdigung seines Schaffens.
„Ulf K. Der Poet unter den Comic-Zeichnern“ ist der Titel der Ausstellung, die am Sonntag, 28. Oktober, um 15 Uhr im „kleinen Schloss“ eröffnet wird und bis zum 13. Januar 2013 dort zu sehen ist. Das Besondere: Die 200 zum Teil kolorierten Zeichnungen und Drucke erschließen sich, ohne dass sich der Betrachter mit langen, in Sprechblasen drapierten Texten beschäftigen muss, denn: Ulf K. erzählt vorwiegend mit Bildern.
Die Älteren können also auf die Lesebrille verzichten, die Jüngeren erleben, wie Bildsprache funktioniert und wie ein Comic entsteht. Alle Altersgruppen entdecken Themen, die auch in der eigenen Lebenswelt eine Rolle spielen, Angst, Liebe, Träume, Enttäuschung, Traurigkeit, Glück.
Figuren tragen Schlot-Zylinder
Wer ist Ulf K.? Lokalpatriotisch muss zunächst einmal festgehalten werden: einer von uns. Als Ulf Keyenburg wurde er 1969 in Oberhausen geboren, besuchte das Elsa-Brändström-Gymnasium, wo er als 14-Jähriger den Entschluss fasste: Ich will Comic-Zeichner werden. Das ist ihm gelungen. Sein Künstlername, verrät er, habe einen ganz simplen Grund: „Mein Name wurde einfach zu häufig falsch geschrieben.“
Ulf K. leugnet seine Herkunft nicht. Schlote spielen in seinen Zeichnungen eine entscheidende Rolle. Figuren tragen Zylinder, die aus Schornsteinen bestehen. 2006 entstand die Strukturwandel-Geschichte „Hieronymus B.“. „Das ist meine persönliche Lieblingsgeschichte“, sagt Christine Vogt, die Direktorin der Galerie. Die Industrie verschwindet, die Natur kehrt zurück. Am Wasserturm ist deutlich zu erkennen, dass das Drama an der Mülheimer Straße beobachtet wird.
Während in der Panorama-Galerie Ulf Ks künstlerischer Werdegang im Vordergrund steht, wie er im Laufe der Jahre seine Figuren und den für ihn typischen Stil entwickelte, steht im benachbarten Kabinett der Illustrator im Mittelpunkt. Hier begegnet der Besucher mit Ausnahme von Lasse, Ulf K.s Bilderbuch-Helden für die Kleinsten, Figuren aus Geschichten anderer Autoren. Sie heißen Herr Paul, Roboter Akkuratus, Philosofisch oder Pelle und Bravo.