Oberhausen. .

Seit Stunden sind sie auf den Beinen. Früh morgens haben sie mit der Grünen-Spitzenkandidatin Bärbel Höhn 1000 frische Brötchen vor dem Oberhausener Hauptbahnhof verschenkt, jetzt, vier Stunden später, werben Andreas Blanke, Harald Scheffer und Peter Plew bei den Besuchern des Weiterbildungstags Care NRW in der Luise-Albertz-Halle für die grüne Sache. Der Wahlkampf hat die Zielgerade erreicht, da gilt es, noch mal alles zu geben.

Mit dem bisherigen Verlauf des Werbens um Stimmen zeigt sich Vorstandssprecher Blanke ganz zufrieden. „Wir werden von vielen Menschen angesprochen.“ Broschüren mit dem Wahlprogramm habe man sogar noch mal nachbestellen müssen. „Die Leute sind wirklich interessiert.“ Und, was interessiert die Leute? „Gesundheit, Nichtrauchergesetz, Steuern.“ Auf Jürgen Trittin und die Pädophilie-Debatte würden sie kaum angesprochen. „Wichtig ist, dass man offen damit umgeht. Und das tun wir“, sagt Blanke.

Erklären und Aufklären

Offensiv gehe man auch mit dem Thema gesunde Ernährung um, zum Beispiel beim Vorschlag, einmal in der Woche in Kantinen ausschließlich vegetarische und vegane Kost anzubieten. Der sogenannte Veggietag solle ja nicht mir nichts, dir nichts von oben angeordnet werden. Vielmehr gehe es ums Erklären und Aufklären, „damit die Menschen sich darüber Gedanken machen“. Von einem Fleischverbot zu reden, sei völliger Quatsch.

Dem pflichtet auch Oberhausens grüne Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen bei, die auch schon bei der morgendlichen Brötchen-Aktion half. Sie will das Thema gesunde Ernährung in den Schulen und Kitas weiter vorantreiben. „Wie bekommen wir die Menschen mit ins Boot? Darum geht es“, sagt sie. Für den Veggietag will sie werben, ihn nicht verordnen.

Anders gelagert war’s beim Nichtraucherschutzgesetz NRW, das die grüne Landesministerin Barbara Steffens durchgesetzt hat und dafür von Lobbyisten und manchem Raucher heftig kritisiert wurde. Seit dem 1. Mai hat blauer Dunst in Gaststätten nichts mehr verloren. Die Aufregung darüber halte sich an den Wahlkampfständen aber in Grenzen, betont Blanke. Wenig später kann er die Ministerin am Stand begrüßen. Steffens ist gekommen, um den Weiterbildungstag zu eröffnen.