Oberhausen.

Ein spannendes Kunsterlebnis bietet die neue Ausstellung des Vereins für aktuelle Kunst in der Halle im Zentrum Altenberg. Drei Künstler, Birgit König (Malerei), Doris Kaiser (Plastiken) und Günter Walter (Zeichnungen), fordern den Betrachter ihrer Werke zur Bewegung heraus.

Nähe und Distanz, Ruhe und Unruhe, Ordnung und Unordnung, laut und leise - wer die Halle betritt, empfindet Gegensätze und spürt sofort: So unterschiedlich die Arbeiten auch sind, es gibt etwas, was sie verbindet.

Es ergibt sich immer etwas Neues

„Eine Skulptur will begangen werden“, sagt Doris Kaiser. Ihre Boden- und Wandplastiken aus Ton, Gips und Holz, in Weißtönen gehalten, spielen mit der Wahrnehmung. Sehr einladend und irritierend zugleich. Dadurch, dass die Künstlerin Winkel und Schnittkanten verändert, bringt sie die gewohnte Seh-Ordnung durcheinander und fordert dazu auf, beim Anschauen zu versuchen, Ruhe in die Werke hineinzubringen. Egal wo man steht, aus jeder Sicht-Position ergibt sich etwas Neues.

Das Gleiche geschieht beim Betrachten der Bilder von Birgit König. Sie erzeugt mit Farbe und Linien eine enorme Plastizität. Wer die eigene Position verändert, hat das Gefühl, das Gemalte bewege sich.

Ein Rhythmus beim Anschauen

Während Birgt Königs Malereien schon von Weitem wirken, ziehen die Zeichnungen von Walter Günter den Besucher der Ausstellung zu sich heran. Er komponiert seine Arbeiten mit feinsten Linien, die er mit Bleistift oder Buntstift zieht. Beim Anschauen wird ein Rhythmus spürbar. Auch dieser Künstler erzeugt Plastizität und bringt Unordnung in das scheinbar Geordnetes. Beim längeren Anstarren eines Bildes verwandelt sich Weiß in Gelblich.

Die Ausstellung ist eine Einladung, sich auf die Wirkung von Form und Farbe, Linie und Konstruktion einzulassen. Sie wird am Sonntag, 8. September, um 11.30 Uhr im Zentrum Altenberg, Hansastraße 20, eröffnet und ist bis zum 20. Oktober freitags und samstags von 16 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr zu sehen.