Oberhausen. . Nadja Zikes eröffnet mit mehr als 100 Gästen ihre Ausstellung in Burg Vondern. Ihre Werke zeigen die Symbiose von Musik und Malerei.

Vieles hat sich in den Jahrhunderten ihres Bestehens in der Burg Vondern zugetragen. Doch wohl nur selten fand in ihren Mauern eine so gelungene Symbiose von klassischer Musik und zeitgenössiger Malerei statt wie bei der gestrigen Ausstellungseröffnung „La Musica“. Das historische Gemäuer bietet den farbintensiven Großformaten der Oberhausenerin Nadja Zikes den passenden Rahmen.

Starke Frauen

Der Titel ist zugleich das beherrschende Thema vieler dort gezeigten Exponate. Kunstkritikerin Beate Domdey-Fehlau erinnerte an Oscar Wilde, der Musik als vollkommensten Typus der Kunst beschrieb, der aber sein letztes Geheimnis nie ganz enthüllt. So sei es auch mit den Figuren in Nadja Zikes Bildern: „Neben musikalischen Attributen dominieren weibliche Formen.“

Diese erschienen oft nur als schattenartige Konturen, die dadurch nicht als Individuen wirkten, manchmal eher wie Modepüppchen: „Doch bei genauer Betrachtung offenbart ihr Blick, dass es hinter der Fassade brodelt“, so die Kunstkritikerin. Typisch für die Bilder sei die Darstellung starker Frauen, „auch wenn sie sich manchmal hinter ihrem Instrument zu verstecken scheinen“.

Zwei Geischter

Domdey-Fehlau spürte auch die „grenzenlos erotische Kraft“ im Bild ,Die Tänzerin’ auf, das nahezu ausschließlich in leuchtendem Rot gehalten ist. „Meine Figuren haben immer zwei Gesichter; eines male ich, das zweite bleibt ein Geheimnis“, sagt Zikes – so wie die Musik ihr letztes Geheimnis bewahre. Die betonte Linie und die strenge Zurückhaltung dominierten dabei Stil, sagt Domdey-Fehlau.

Neben Bildern mit engem Bezug zur Musik – wie im melancholischen „Jazz in Paris“ oder der träumerischen „Geigerin“ – dominiert in anderen Exponaten das Abstrakte. Hier zeigt Nadja Zikes Lebensfreude, Temperament, explosive Farbigkeit. Auch zu diesen Bildern hat sie die Musik inspiriert.

Harmonie der Klang- und Farbwelten

Vielleicht so schwungvolle Arien wie Verdis „E sogno a realta“ (Falstaff), die Patick Ruyters eindrucksvoll vortrug. Studierende einer Meisterklasse der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf bewiesen, wie eng Klang- und Farbwelten harmonieren. Monika Rydzkowski und Lisa Zimmermann bewiesen mit Puccinis Arien „Quando me’n vo“ und „Si, mi chiamano mimi“ ebenso musikalische Virtuosität wie Ricardo Marinello („Sole e amore“, Puccini) und eben Patrick Ruyters, der die Vernissage mit Monika Rydzkowski und Mozarts Duett „La ci darem la mano“ beendete – begleitet von Alexander Kalweit am Klavier.