Oberhausen.

Auf Filmfestivals werden häufig Abschlussarbeiten von Absolventen der Filmhochschulen gezeigt. Eike Weinreich hingegen beginnt das Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, das er plant, sozusagen mit einer Auftaktarbeit, Arbeitstitel „Weiter“. Die Dreharbeiten für den Film sind abgeschlossen. Zehn Stunden Filmmaterial sind im Kasten.

Mit Kollegen hat Weinreich, beliebter Schauspieler im Oberhausener Ensemble, 14 Tage lang in einem Dorf nahe Budapest „durchgedreht“, als Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller. Die Clique junger Leute, um die es im Film geht, wird von den Schauspielern Angela Falkenhan, Nora Buzalka, Martin Hohner, Eike Weinreich und der Regisseurin Lili Sykes gespielt. Alle sind Oberhausener Theaterfreunden bestens bekannt. Kameramann Alexey Hermann fungierte auch als Co-Regisseur. „Wir haben uns alle super verstanden“, sagt Weinreich. „Trotz Stress und 48 Grad im Schatten.“

Jetzt will er die Sache erst einmal einen Monat lang ruhen lassen, um dann „mit neuem Blick“ das Material zu sichten. „Der Film wird vermutlich so um die 60 Minuten lang“, sagt Weinreich. „Ich werde ihn auf Festivals zeigen. Premiere hat er in der Lichtburg in Oberhausen.“

Akteure verzichteten auf Gage

Das schuldet Weinreich seinen Förderern. Obwohl die Akteure auf eine Gage verzichteten, kostete das Projekt bisher schon 3000 Euro. Nicht viel für eine Dreharbeit, zu viel für einen jungen Schauspieler. Weinreich rief daher zum Crowd­funding auf und hatte Erfolg. „Ich bin den Theatergängern, dem Theaterfreundeskreis und dem Citymanagement wirklich sehr dankbar, dass sie mich unterstützt haben.“

Die Film-Bearbeitung kann er in das Studium einfließen lassen. Ganz nach Hamburg abwandern wird er aber nicht. „Ich habe hier einen auf drei Stücke begrenzten Vertrag.“

Auch die Musik wird in Oberhausen produziert

Glaubt er noch ans Gelingen des Projekts Film? „Auf jeden Fall. Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Die Darsteller hatten zuvor nie gedreht, und ich hatte Angst, wir müssten erst einmal daran arbeiten, den Theater-Gestus rauszukriegen. Es stellte sich aber heraus, dass das nicht nötig war. Lily hat zum ersten Mal gespielt, und ich war begeistert, wie gut sie war.“

Die Musik zum Film wird ebenfalls made in Oberhausen: Jürgen Sarkiss und Peter Engelhard, beide häufig im musikalischen Theater-Einsatz, werden sie produzieren. Dritter im Bunde ist Florian Loyke vom Berliner Puppen-Theater „Das Helmi“, der durch die Produktion „Magnet der Affen“ ebenfalls eine Beziehung zu Oberhausen hat.