Oberhausener Student startet neues Label mit Ruhrgebiets-Motiven
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Oberhausen. T-Shirts mit Motiven aus dem Revier sind eigentlich kein Novum. Doch Benjamin Ceylan möchte mit seinem neu gegründeten Label “Landmark Clothing“ modebewussten Ruhrpott-Fans eine Kollektion bieten, mit der man sich auch in New York sehen lassen kann. Und das hat's in der Tat noch nicht gegeben.
Eigentlich wollte er nur ein T-Shirt kaufen, doch daraus wurde eine Geschäftsidee. Nicht jeder Verbraucher, der etwas im Laden seines Vertrauens vermisst, kann selbst die Initiative ergreifen: Benjamin Ceylan hat sich nicht von logistischen Hindernissen abhalten lassen. Er startet mit einem kleinen Team sein Modelabel „Landmark Clothing Company“.
„Wir wollen einfach Kleidung machen, die wir auch selber tragen wollen“, sagt der 28-Jährige. „Bisher gibt es viele Fun-Shirts oder einfach nur Reviershirts mit einem Schriftzug oder Spruch. Bei ‘Landmark Clothing’ soll die modische Gestaltung im Vordergrund stehen.“ Es soll auch schick sein.
Pixel-Flicken statt Nadel und Faden
Vor einem Jahr gärte die Idee bei Benjamin Ceylan und einigen Freunde. Ceylan bastelt derzeit per Fernstudium am Master und kümmert sich auch um das gesunde Wachstum des hiesigen Modesprosses. Doch wie baut man so eine Modemarke überhaupt auf? Mit Nadel und Faden hat das zunächst herzlich wenig tun. „Wir haben uns hingesetzt und am Rechner die ersten Designvorschläge entworfen“, berichtet Benjamin Ceylan. Die Tüftelei mit den Pixel-Flicken ist allerdings noch lange nicht die schwierigste Aufgabe in diesem Prozess. Denn nach der kreativen Phase folgt: die Auswahl.
„Wir haben die Vorschläge Freunden und Bekannten gezeigt. Da wurde dann sehr schnell klar, was funktioniert und was nicht.“ Sicher auch, weil bekannte Motive auf den Shirts, die es für Damen und Herren gibt, zu sehen sind. „Wir wollten Landmarken aus der Region in die Gestaltung einarbeiten“, so Benjamin Ceylan. Vorher wurde geprüft, welche Motive ohne Lizenzen verwendet werden können. So sind fotografische Skizzierungen vom Bottroper Tetraeder dabei, auch die Duisburger Großskulptur „Tiger & Turtle“ findet sich in einer Grafik wieder. Das Wort „Ruhrlife“ steht bei „Landmark Clothing“ für eine städteübergreifende Kooperative. Passenderweise gibt es auch ein Shirt mit den Stadtnamen der Revierstädte – Heimat von A bis Z.
Fashion Week in New York
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Heimatkleidung soll auch in die Läden kommen
Bisher gibt es die Klamotten nur über das Internet (www.landmark-clothing.de). Benjamin Ceylan und seine fleißige Mannschaft wollen nun Schritt für Schritt die Sachen bekannter machen. Am Wochenende eröffnete im Hostel Veritas an der Essener Straße die Revier-Boutique „Hostel & Gretel“ mit besonderer Mode, gerade auch von kleineren Labels. Hier würde Ceylan gerne das Gespräch suchen, auch typische Ruhrpott-Läden sollen angesprochen werden.
Warum ist Heimatkleidung plötzlich so beliebt? „Viele sind eben gerne Patrioten und wollen zeigen, wo sie sich wohlfühlen.“ Ceylans Traum: „Dass die Leute nicht mit dem New-York-Shirt im Revier herumlaufen, sondern mit dem Revier-Shirt in New York.“
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