Oberhausen. . Im Hostel Veritas eröffnet der Laden „Hostel & Gretel“ mit Wohlfühlklamotten. Alternatives Angebot, aber bitte schön kreativ. Modenschau zeigt Auswahl.

Als vor elf Jahren an der Essener Straße ein altes Gemäuer aus der Industriezeit zu einem Hostel umgebaut werden sollte, erntete Christina Antwerpen eher ungläubiges Lächeln.

Mehr als ein Jahrzehnt später hat sich die etwas andere Übernachtungsmöglichkeit in Oberhausen zu einem Magnet für moderne Ruhrkultur entwickelt – und geht mit dem Klamotten- und Gedönsladen „Hostel & Gretel“ den nächsten Schritt.

Rabatt für’n Appel und ‘n Ei

„Natürlich gibt es immer Leute, die nicht daran glauben, das haben wir alles schon mal gehört. Aber was von Herzen kommt, klappt auch“, sagt Hostel-Chefin Christina Antwerpen. Nun hat die nächste Herzensangelegenheit des Hostel-Teams auf schnuckeligen 20 Quadratmetern eröffnet. „Der Laden ist so groß wie die charmanten Modeecken, die es früher überall gab.“

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Die Klamotten sollen die Kunden wieder intensiv anfassen können. Den Spruch „bekomme ich auch im Internet“ soll bei „Hostel & Gretel“ nicht zählen. „Wir haben viele kleine und seltene Labels im Angebot“, sagt Christina Antwerpen. Es zähle das Besondere. So findet sich die Hamburger Marke „Derbe“ im Angebot, deren T-Shirts und Jacken sonst in der Stadt nicht erhältlich sind.

"Ohne Kontakte klappt es nur selten"

Auch die Kleidung von „Pottpeople“ ist dabei. Der schicke Stoff wird nach „Fair Trade“-Kriterien produziert und ist in der Stadt schon häufiger zu sehen. „Wir wollen das Revier abbilden, ohne in übertriebenen Zechenfetisch zu verfallen“ , sagt Pottpeople-Motor Carsten Wrede.

Viele tolle Ideen, deren Umsetzung aber selten ein Zuckerschlecken ist, wie Jana Januschewski-Moze zu berichten weiß. „Es ist sehr schwierig, im Modebereich Fuß zu fassen. Ohne Kontakte klappt das nur sehr selten.“ Januschewski-Moze kämpfte sich nach dem Studium selbst durch und baut seit sechs Jahren ihr Label „JotJot“ aus, das auch bei „Hostel & Gretel“ im Sortiment ist.

„Das ist ein sehr schönes Beispiel“, sagt Christina Antwerpen. „Hier geht es um Kleidung, in der sich die Leute wohlfühlen, die teilweise lockerer geschnitten ist, für jeden tragbar ist, egal was für eine Figur er hat.“ Oftmals bestimme nicht der Mensch, wie er aussieht, so Antwerpen, sondern seine Klamotten. „Viele wirken so eher uniformiert.“ Stattdessen soll gelten: „Ich bin, was ich bin!“

Modenschau im Hostelhof

Bei einer großen Modenschau im Hostelhof zeigten Models aller Kleidergrößen eine Auswahl des Angebots. Im Laden soll es auch allerlei Accessoires geben. „Sonnenfänger“, bunte Steckplättchen, dienen als Gartendeko. Dazu warten Bücher und Broschen – in der Stöberecke gibt es genug Material.

Kreativ soll nicht nur die Ware sein, sondern auch die Bezahlung. „Hostel & Gretel“ plant Rabatte für Studenten. Aber nur, wenn diese „’n Appel und ‘n Ei“ mitbringen.