Oberhausen. Kleidung und Schmuck: „Artmarkt“ im In Hostel Veritas lud zum Stöbern ein. Das lokale Musiklabel Pottpeople zeigt neue fair gehandelte Kollektion

Wozu doch Omas alte Schätze gut sind. Das dachte sich wohl auch Pia Heise. Die studierte Modedesignerin erbte das antike Geschirr ihrer Großmutter, als einer der Teller auf dem Boden landete, kam ihr eine Idee. Die Kanten schleift sie ab, lackiert die Bruchstücke und klebt schließlich Stecker an die Scherben. Herauskamen individuelle kleine und große Ohrstecker.

Auf dem Artmarkt am In Hostel Veritas an der Essener Straße stellte Pia Heise ihre ausgefallenen Ohrringe vor. Neben ihr präsentierten noch zahlreiche andere Designer ihre selbst gemachten Kunstwerke. Der künstlerische Markt im Biergarten des Hostels lockte bereits zum zweiten Mal kauffreudige Besucher an und lud zum Stöbern in Babykleidung, Mode und Schmuck ein. Die Idee dazu kam Hostel-Inhaberin Christina Antwerpen gemeinsam mit den drei Designerinnen des Ateliers Artgerecht.

Viele liebevolle Unikate

„Wir wollten einen kleinen Markt in lockerer Atmosphäre schaffen, der zum gemütlichen Stöbern ohne Druck einlädt“, erklärt Christina Antwerpen. Denn auch wer sich nicht sofort entscheiden kann, sollte hier nicht zum Kauf gezwungen werden. „Wer Interesse hat, kann sich auch nachher bei uns im Laden melden. Wir stellen dann den Kontakt her.“ Die Inhaberin war selbst begeistert vom breiten Angebot der Designer: „Es sind viele liebevolle Unikate, die alle eine Geschichte erzählen.“

So wie die Bilder der Hobby-Künstlerin Catarina Werntgen. Gedruckte Fotos klebt sie auf dicke Siebdruckplatten, versehen mit Schutzlaminat. Die Fotos knipst die Künstlerin selbst, so dass sie hauptsächlich ihr Leben abbilden. „Ich habe die Kamera immer dabei. Die Bilder zeigen alles, was uns umgibt.“ Zu sehen ist dann die Taxifahrt um sechs Uhr morgens, das Rotkohlfeld vom guten Freund oder die eigene alte Herdplatte.

Fotos, die das Leben zeigen

Auch das lokale Musiklabel Pottpeople findet einen Platz auf dem urbanen Markt. Neben reduzierten T-Shirts präsentierte Gründer Carsten Wrede die neue Modekollektion. „Der Schnitt der Kleidung ist nun modischer. Nicht mehr einfach nur gerade herunterhängend.“ Auch für die Herren wird es jetzt figurbetonter.

Wichtig sei aber vor allem die Qualität: „Wir haben uns jetzt auf Fairetrade-Mode umgestellt.“ Was einen kontrollierten Handel garantiert sowie einen festgelegten Mindestpreis für die Ware.

Der Trend in diesem Jahr ging in die Richtung Babykleidung. Stoffe mit Tiermotiven nähten die verschiedenen Designer zu Wickeltaschen, Halstüchern und Strampelanzüge um.