Oberhausen. Manchmal sind auch Journalisten Helfer in der Not. Natürlich keine Dauerlösung. WBO und OGM erarbeiten gemeinsam einen Ausweg. CDU: Zu viel Gestrüpp.
Der Journalist beobachtet in der Regel und berichtet neutral, nur selten greift er selbst ein. In diesem Fall nun machen wir einmal eine Ausnahme.
Seit Juni ärgern sich Ute und Dietmar Kegel über wild wuchernde Gräser an einer Straßenlaterne, die neben der Ausfahrt eines Parkplatzes so hoch wuchern, dass man von links kommenden Verkehr nicht mehr sieht. Die Stadt war informiert, geschnitten, so Ehepaar Kegel, wurde aber nicht. Nun haben wir zur Gartenschere gegriffen – und schnipp: Das Gras ist weg.
Nun ist die Sache damit sicherlich nicht gelöst. Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) und die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) haben sich die Lage in Biefang gemeinsam angeschaut. Schön sehe es dort nicht aus, da sind sich die Stadttöchter offenbar einig. Deshalb werden sie nun gemeinsam die Sache angehen. In den nächsten Tagen soll eine Lösung gefunden werden.
Ein Problem für viele Bürger in dieser Stadt bleibt dennoch bestehen: Kaum einer weiß so genau, welche Stadttochter für welchen Grünschnitt an Straßen und Wegen zuständig ist. Mag dies auch in den Leistungsverträgen, die die Stadt mit OGM und WBO abgeschlossen hat, klar abgesteckt sein – die WBO kümmert sich ums Straßenbegleitgrün, die OGM um die Beete rund um Bäume, Parks und Wiesen – zeigt der Fall des Ehepaars Kegel, wie schwierig dies für den Bürger zu trennen ist.
Heftig diskutiert
2010 war dies zuletzt heftig in der Politik diskutiert worden. Damals hatte Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) in einem Schreiben kurzfristige Abstimmungsgespräche mit WBO und OGM angekündigt, um „eine bürgernahe Lösung bezüglich eines verantwortlichen Ansprechpartners“ zu finden. Eine zentrale Rufnummer für diese Art von Beschwerden gibt es bis heute in der Stadt nicht.
Die vage Ankündigung Wehlings hatte schon damals dem CDU-Stadtverordneten Hans-Jürgen Nagels nicht gereicht: „In dem Gestrüpp von Zuständigkeiten für Straßenbegleitgrün oder Wildkräuter verirren sich die Oberhausener seit Jahren. Die Verwaltung muss endlich einen zentralen Ansprechpartner schaffen, der den Menschen weiterhilft.“ Letztlich, so heißt es noch heute von der CDU, interessiere es den Bürger nicht, wer für welche Pflanze zuständig sei, sondern dass das Kraut geschnitten werde.
Bisher müssen Bürger mit Klagen direkt bei der OGM oder der WBO anrufen. Sie können auch die Telefonzentrale der Stadt ( 825-1) wählen. Von dort, hieß es zuletzt aus dem Rathaus, werde man zum richtigen Ansprechpartner verbunden.