Oberhausen. Das Ruhr-Visitorcenter an der Promenade glänzt mit guter Beratung. Ein Wegweiser ist allerdings nicht vorhanden. Viele kennen Anlaufstelle nicht.

Hinter den buschigen, grünen Laubbäumen ist der Name kaum zu entdecken. Ich muss schon zweimal hinschauen, damit ich die Touristik-Information auf der Centro Promenade über dem Restaurant Louisiana ausmachen kann. Sollte eine Touristeninformation, die den Weg weisen soll, nicht leichter zu finden sein?

Keine Schilder, nirgends Hinweise, die auf das Ruhr-Visitorcenter Oberhausen hindeuten. Schade, denn eigentlich kann man hier eine Menge über meine Heimatstadt erfahren. So viele Unternehmensmöglichkeiten habe selbst ich nicht in Oberhausen vermutet. Da werden sich meine bayrischen Freunde, die sich für den August angekündigt haben, sicher freuen.

Viele ratlose Gesichter

Bevor das Versteckspiel losgeht, frage ich Passanten, die meinen Weg kreuzen, nach Rat: „Wissen Sie, wo ich die Touristeninformation finde?“. Ich blicke in ratlose Gesichter. Die meisten Bummler schicken mich in den Mitteldom zum Centro-Service. Selbst einige Ladenbesitzer verzweifeln an meiner Frage. Ein netter Herr schickt mich schließlich wieder vor die Tür, an einem Fast-Food-Restaurant vorbei und hinein in die Touri-Info.

Vor einer langen Treppe bleibe ich stehen. Ein riesiger roter Pfeil, der die Treppe ziert, weist mich dezent darauf hin, ins erste Obergeschoss zu kommen. Erst einmal möchte ich aber die digitale Information durchstöbern, vielleicht verrät mir die ja, was meine Besucher erwarten können.

Stadtplan und einige Flyer

Aber das erste, das ich im Bereich „Interessantes“ entdecke, enttäuscht mich: Die Extraschicht am 30. Juni 2012 sei einen Besuch wert – schade, leider um ein Jahr verpasst. Aber vielleicht hilft man mir ja in der ersten Etage weiter.

Freundlich begrüßt mich eine Mitarbeiterin und bietet mir direkt ihre Hilfe an. „Ich bekomme Besuch aus Bayern und der möchte gerne Oberhausen kennenlernen.“ Ohne zu zögern, drückt sie mir als erstes einen Plan mit den Stadtteilen in die Hand, zückt dann schnell ein paar Flyer.

Industriekultur ist einen Ausflug wert

Die Route der Industriekultur sei in jedem Fall einen Ausflug wert, die würde mich und meine Freunde schließlich auf einen 400 Kilometer langen Rundkurs durch das ganze Ruhrgebiet zu den geschichtsträchtigsten Sehenswürdigkeiten schicken, verrät sie. Auch der Aqua Park, das Sea Life Aquarium oder die Top Secret Ausstellung seien einen Besuch wert. Christos Ballon im Gasometer dürfe nicht fehlen und auch das Schloss Oberhausen muss auf den Reiseplan. Für spontane Unternehmungen könnte ich mich auch auf der Internetseite der Touri-Info schlau machen: www.oberhausen-tourismus.de

Für meine Abendplanung hat die Mitarbeiterin ebenfalls einiges zu bieten. Neben der Promenade empfiehlt sie mir das Gdanska am Altmarkt oder das Künstlerviertel. Im Theater Oberhausen könne ich mir dann gleich auch ein Stück anschauen. Das Adiamo, der Turbinenhallenkomplex und das Zentrum Altenberg füllen die Nächte mit tanzbarer Musik aus.

Allerlei Ideen und Anregungen

Ein paar Tage kriege ich mit ihren Empfehlungen in jedem Fall rum. Aber ein weiteres Problem tut sich auf: Beherbergen kann ich meine Bekannten in meiner kleinen Hütte nicht. Das In Hostel Veritas sei preislich auch für Studenten geeignet. Ein Doppelzimmer kostet pro Person, pro Übernachtung 27 Euro, ein Vierbettzimmer 24 Euro und auch Ferienwohnungen stünden zur Auswahl.

Mit allerlei Ideen und Anregungen verlasse ich das Center, im Gepäck eine Plastiktüte voller Flyer, Prospekte und Zeitschriften, die ich noch einmal in aller Ruhe durchblättern kann.