Oberhausen. Taxi-Betriebe in Oberhausen leiden unter steigenden Spritpreisen. Zudem drückt das absolute Rauchverbot in der Gastronomie die Fahrgastzahlen, vor allem unter der Woche. Für Diskussionsstoff in den Betrieben sorgt auch die Forderung nach “Fiskaltaxametern“.
Höhere Energiekosten und schlechte Geschäfte in der Gastronomie: In der Oberhausener Taxibranche nehmen die wirtschaftlichen Probleme massiv zu. „Finanziell ist es ein Ritt auf der Rasierklinge“, sagt etwa Taxiunternehmer Stefan Maßmann. Um etwa dem Anstieg der Spritpreise gerecht zu werden, müsse das Taxifahren teurer werden, spricht Maßmann aus, was viele Kollegen denken. „Aber das ist schwer und auch nur mit Verzögerung machbar.“
Unter der Woche wenig zu tun
An manchen Tagen überlegt Maßmann gar, das Taxi einfach in der Garage stehen zu lassen, da es sich nicht mehr lohne. „Nachdem es in der Gastronomie das absolute Rauchverbot gibt, ist unter der Woche deutlich weniger los.“
Auch sein Branchenkollege Holger Dubberke spricht von einer angespannten Lage. „Viele Unternehmen sind am Existenzminimum angekommen.“ Dabei sei man schon ein Niedriglohnsektor, in dem vielfach 400-Euro Kräfte eingesetzt werden.
Neben diesen Problemen sorgt die Forderung nach einem Pflichteinbau sogenannter Fiskaltaxametern, die Schwarzfahrten durch Kontakte in den Autositzen beinahe unmöglich machen, für weiteren Diskussionsbedarf. Hintergrund: Aktuellsten Schätzungen zufolge entgehen dem Fiskus bundesweit jährlich 800 Millionen Euro Schaden durch nicht verzeichnete Taxifahrten.
Überwachungstaxameter gegen Schwarzfahrten
„Ich sehe da zunächst einmal enorme Kosten auf das Taxigewerbe zukommen, sollte es so eine Pflicht geben“, sagt Siegfried Manik, Geschäftsführer der Taxi Zentrale Oberhausen. Er rechnet vor: „Der Computer selbst, der in den Fahrzeugen dann zur Speicherung der Daten zum Einsatz kommen soll, schlägt mit wenigstens 800 Euro zu Buche. Einbau kostet extra.“ Monatliche Kosten der Datenübertragung- und Speicherung kommen obendrauf. Das Resultat könnten höhere Taxipreise für die Kunden sein. „Die Anschaffungskosten müssen auch irgendwie umgelegt werden.“
Grundentgelt für eine Taxifahrt bei 2,60 Euro
111 Taxi-Konzessionen sind in Oberhausen vergeben. „Mietwagen werden nicht reguliert. Wir kontrollieren aber, ob Fahrgäste vom Straßenrand aufgenommen werden, was untersagt ist“, so Stadtsprecher Uwe Spee.
Aktuell liegt das Grundentgelt für eine Taxifahrt bei 2,60 Euro, pro Kilometer kommen unter der Woche 1,60 Euro dazu. Jede besetzt gefahrene Wegstrecke (62,5 Meter) kostet weitere zehn Cent. Am Wochenende ist es teurer.
Holger Dubberke würde den Zwangseinbau der Fiskaltaxameter dagegen begrüßen. „Ich bin der Meinung, dass es dadurch eine Bereinigung im Taxigewerbe geben könnte.“ Schwarze Schafe, die seiner Ansicht nach auch die Preise drücken, würden so aus dem Geschäft gedrängt, da Schwarzfahrten unmöglich werden.
Von einem „Schreckgespenst“, das momentan über dem Taxigewerbe kreist, spricht Thorsten Bulle. „Es weiß ja auch niemand, was genau mit den Daten passiert und wie diese von den Finanzämtern ausgewertet werden.“
Zusätzlich sieht er die Gefahr, dass viele Taxiunternehmen dann auf Mietwagen umschwenken. „Dort werden die Konzessionen nicht reguliert, und Taxameter gibt es auch keine.“
Stefan Maßmann sieht das Taxigewerbe zu Unrecht in ein kriminelles Licht gerückt. „Ich selbst habe einen sehr hohen Anteil an Rechnungsfahrten, etwa im Auftrag großer Unternehmen oder von Krankenkassen.“ Das Bargeldgeschäft, wo eine Manipulation ohne große Schwierigkeiten möglich wäre, nehme dagegen weiter ab.