Oberhausen. Initiative ruft Jugendeinrichtungen auf, Wahllokale zu gestalten. Bücherei Alstaden nimmt teil. Alle unter 18 Jahren dürfen wählen.
Die Bundestagswahlen am 22. September stehen vor der Tür. Aus diesem Anlass ruft die Bundeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk, dem Bundes- und Landesjugendring sowie der Initiative „Junge Leser“ (jule) der WAZ zur U18-Bundestagswahl auf. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen sich auf dem Wahlzettel austoben.
Obwohl alle Einrichtungen wie Schulen, Jugendhäuser oder Bibliotheken aufgerufen wurden, sich mit einem selbst gestaltetem Wahllokal an dem Projekt zu beteiligen, realisiert in Oberhausen lediglich die Katholische Öffentliche Bücherei St. Antonius das Konzept.
Um den Nachwuchs kümmern
„Die Beteiligung an den Wahlen wird immer schlechter, mit dem Konzept wollen wir uns um den Nachwuchs kümmern und zeigen: Politik ist etwas Alltägliches, damit könnt ihr auch umgehen“, sagt Helmut Krebs, verantwortlich für Projekte der Bücherei . Schließlich kümmere sich die Politik auch um jugendrelevante Themen. Am 13. September, neun Tage vor der Bundestagswahl, stellt die Bücherei St. Antonius Wahlurnen auf. Wählen darf jeder, unter 18-Jährige und diejenigen, die nicht wahlberechtigt sind. Deshalb möchte das U18-Wahllokal neben der Hauptschule Alstaden ebenfalls mit dem Migrationsrat kooperieren sowie mit dem Karl-Sonnenschein-Haus. Gewählt werden die Politiker und Parteien, die bei der Bundestagswahl antreten. Um für das Projekt mit echten Wahlzetteln, -urnen und -kabinen zu werben, will die Bücherei Alstaden Plakate an Schulen und auch in Kindergärten aushängen. „Außerdem sollen die Lehrer mit ins Boot geholt werden, die im Unterricht über den Wahlvorgang aufklären sollen“, sagt Helmut Krebs.“ Bei der U18-Wahl ginge es nicht nur um Spiel und Spaß, stellt der Büchereimitarbeiter klar. Krebs sieht die Wahl als einen Test für eine Erweiterung des Wahlrechts an. Das Mindestalter von 18 Jahren bei den Bundestagswahlen weiter herabzusetzen, sei schließlich schon länger im Gespräch. Daher gibt es wie bei der „echten“ Wahl, auch am 13. September Regeln, die einzuhalten sind. Lediglich das Wahlgeheimnis wird eingeschränkt, so dürfen die Wahllokale an diesem Freitag das Alter und Geschlecht der jungen Wähler statistisch festhalten.
Ergebnis am Abend veröffentlichen
Das Ergebnis der Wahl wird schließlich noch am selben Abend nach Düsseldorf übermittelt, von dort aus nach Berlin. Das bundesweite Ergebnis wird später veröffentlicht, auf die Bundestagswahl am 22. September haben die Stimmen jedoch keinen Einfluss. „Die U18-Wahl ist lediglich eine Art Umfrage.“