Oberhausen.

Wie kann man Kinder und Jugendliche für die Probleme von Menschen am anderen Ende der Welt interessieren? Die „Aktion Tagwerk“ tut dies seit zehn Jahren schon mit der Kampagne „Dein Tag für Afrika“: Schüler arbeiten einen Tag lang in einem Unternehmen und spenden ihren Lohn für Bildungsprojekte, die Gleichaltrigen zugute kommen. In diesem Jahr findet der Aktionstag am 18. Juni statt. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann warb gestern im Gasometer für das Entwicklungshilfsprojekt.

„Es stärkt die Fähigkeit, über den eigenen Tellerrand zu schauen“, sagte Löhrmann über „Dein Tag für Afrika“. Politische Bildung werde so konkret und vielleicht könne darüber hinaus auch das Interesse an längerfristigem sozialem Engagement geweckt werden. Löhrmann, Schirmherrin der Kampagne für NRW, rief Lehrer dazu auf, sich am Aktionstag zu beteiligen und das Thema in den Unterricht einzubauen. Unternehmen könnten durch ihre Teilnahme soziales Verantwortungsbewusstsein zeigen.

„Jede Bewegung beginnt im Kopf“

Die Idee sei, dass Jugendliche selbst etwas tun für Gleichaltrige, erklärte Nora Weisbrod, Geschäftsführende Vorsitzende von „Aktion Tagwerk“. Und dass sie sehen, „dass Entwicklungsländer so fern nicht sind“. Mit den bisher gespendeten Geldern sei Kindern der Schulbesuch ermöglicht worden, seien Häuser renoviert worden und vieles mehr. Das wichtigste Ziel des Vereins sei jedoch „Hilfe zur Selbsthilfe“. So erhalten die Familien in Burundi, Ruanda und Südafrika, die mittels der Hilfsorganisation Human Help Network erreicht werden, vor allem landwirtschaftliche Beratung oder psychologische Hilfe.

„Jede Bewegung beginnt im Kopf“– unter diesem Motto steht der zehnte Aktionstag am 18. Juni. Schüler aller Jahrgangsstufen und Schulformen können sich einen interessanten Arbeitsplatz für einen Tag suchen. „Vielleicht findet man ja auch seinen Traumjob“, ermuntert Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin des Gasometers, die Schüler zum Mitmachen. Das Industriedenkmal geht mit gutem Beispiel voran und bietet zwei Schülern die Gelegenheit, in der aktuellen Ausstellung „Big Air Package“ mitanzupacken und so 15 Euro Stundenlohn für den guten Zweck einzustreichen.

Wer keinen passenden Job für den 18. Juni findet, kann auch einen anderen Tag im Jahr wählen oder sich eine andere Hilfsaktion ausdenken, die von Freunden, Familie oder einem Unternehmen gesponsert wird. So wurden bisher Solidaritätsmärsche unter dem Motto „Go for Africa“ durchgeführt, Reinigungs- oder Kuchenbackaktionen veranstaltet oder Schüler haben in der Fußgängerzone gegen eine Spende musiziert. Weitere Anregungen und Anmeldung unter www.aktion-tagwerk.de.