Oberhausen. Rund 100 Bürger fahren mit der CDU Oberhausen durch ihre Heimatstadt. Sie besichtigen die „Erfolge“ und „Schandflecken“ der Stadtentwicklung. Eine Reise Quer durch Oberhausen. Vorbei am Centro, Sealife und Antony-Hütte.

Unter einer Stadtrundfahrt stellen sich Menschen für gewöhnlich etwas anderes vor: eine Reise zu den Sehenswürdigkeiten. Bei der Tour der CDU steuerten die zwei Busse zwar auch Oberhausens Highlights an, aber nicht nur die Tops der Stadt wollten die Christdemokraten anfahren, sondern auch die Flops. Eine Mischung aus „Information und Meinung“, wie CDU-Fraktionschef Daniel Schranz es ausdrückt. Und recht hat er, weil die Rundfahrt die Flächen und Projekte den Bürgern zeigen sollte, die schon im Rat der Stadt und seinen Ausschüssen Anlass für hitzige Diskussionen waren.

Spott und spitze Kommentare

Selbstverständlich gehört zu so einer „politischen Rundfahrt“ Spott für den politischen Gegner. Und so spottet Daniel Schranz direkt zu Anfang über Oberhausens derzeit größte Baustelle: „Wir sehen, dass der Umbau der Mülheimer Straße keine Auswirkungen auf den Verkehr hat.“ Nur Minuten nach der Abfahrt vom Rathaus stecke der Bus im Stau.

Mit solchen spitzen Kommentaren traf der Fraktionsvorsitzende der CDU aber genau den Nerv der Bürger. Nickend stimmten einige Mitfahrende zu. Aber so richtig Wasser auf die Mühlen der Oppositionspartei gossen die Bürger beim ehemaligen Stahlwerksgelände, das aus Sicht der CDU schon nicht mal mehr nur ein „Flop“ ist, sondern ein „Jahrhundertfehler“.

„Absolut furchtbar“, ärgert sich eine Bürgerin. Und es sei angemerkt, dass sie kein CDU-Parteibuch besitzt. So wie rund 80 der 100 Teilnehmer keines besitzen.

Oberhausen hat die höchste Spielautomatendichte

Sie zum Beispiel hätte sich auf dem Gelände eine Fachhochschule vorstellen können, so wie sie Mülheim zusammen mit Bottrop realisiert hat. Da ließ es sich auch Daniel Schranz nicht nehmen, die Missstände im Detail aufzuzeigen. „Oberhausen hatte schon die höchste Spielautomatendichte, bevor die Spielhalle hier gebaut wurde“, sagt der Kommunalpolitiker. Und neben der XXL-Automaten-Spielhalle sei dieses „Filetgrundstück“ mit einem Baumarkt sowie einem Discounter ohnehin unter Wert vermarktet worden.

Über solche Flops hinaus hat die CDU natürlich nicht nur negative Kritik. Sie würdigt genauso gut Prachtstücke wie das Centro oder Sealife Aquarium oder das Gasometer. Trotz allen Säbelrasselns bleibt Kommunalpolitik letztendlich vor allem eines: sachlich. Und das merken die Bürger auch Daniel Schranz an, der trotz aller politischen Kommentare weniger Meinung macht als vielmehr Informationen gibt.