Oberhausen. . Die evangelische Landeskirche in Essen beschloss im Januar 2012 sämtliche Verwaltungsstrukturen evangelischer Kirchengemeinden in den Städten zusammenzulegen.
Nicht jeder war von der Idee angetan, die Verwaltung der evangelischen Gemeinden zu bündeln. Doch im Januar 2012 beschloss die evangelische Landeskirche in Essen, dass die Verwaltungsstrukturen evangelischer Kirchengemeinden in den Städten künftig zusammen gelegt werden müssen. Als Standort wählte der Evangelische Kirchenkreis Oberhausen die Marktstraße 152-152. Doch das kostet die Gemeinden rund 60.000 Euro.
Sechs der insgesamt acht Gemeinden in Oberhausen wurden bereits gemeinsam im dortigen Gebäude verwaltet. Schließlich mussten noch Schmachtendorf und Königshardt dazu stoßen. Dafür wurden in Rekordzeit seit vergangenem Februar 15 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. „Wir haben erst über einen Neubau nachgedacht, aber uns dann für die leerstehenden Ladenlokale unter unseren bereits vorhandenen Räumen entschieden“, sagt Superintendent Joachim Deterding.
Mit der Bündelung an der Marktstraße war nicht jede Gemeinde zufrieden, schließlich kommen so weitere Kosten auf die Evangelische Kirche zu. „Die zusammengelegte Verwaltung muss einen bestimmten Mindeststandard erfüllen, das wirkt sich auf die Arbeitszeit aus.“ So wurde beispielsweise die Immobilienverwaltung des Kirchenkreises vorher lediglich nebenbei erledigt, jetzt muss dafür explizit Zeit eingeräumt werden. Dennoch glaubt Deterding, dass die Investition auf lange Sicht die Fehlerquote senkt. Doch bis dahin zahlen die Gemeinden erst einmal drauf, insgesamt eben rund 60.000 Euro. „Das wird sich teilweise auf die Öffnungszeiten unserer Büros auswirken.“
Mehr soziale Einrichtungen
Dass die beiden Ladenlokale an der Marktstraße nun auf Dauer gefüllt bleiben, freut auch Citymanager Franz Muckel. „Da der Einzelhandel kaum eine Chance am Rande der Innenstadt hat, wollen wir mehr auf Dienstleistungsgewerbe und soziale Einrichtungen bauen. Mit dem Kirchenkreis wurde hier eine nachhaltige Lösung gefunden.“
Indem sie ihrem Standort in der viel kritisierten Oberhausener Innenstadt treu bleiben, setzt der Kirchenkreis ein Zeichen. „Die evangelische Kirche verlässt die Marktstraße nicht, wir bleiben vor Ort“, sagt Deterding. Abgeschlossen ist der Umbau noch nicht, eine neue Fassade fehlt, dennoch wurden die neuen Räume bereits bezogen.
Neben den 15 neuen Büroräumen verfügt die Verwaltung nun zusätzlich über zwei Konferenzräume. 500 Quadratmeter Fläche hat der Kirchenkreis im Zuge der Umgestaltung gewonnen.