Oberhausen. Knapp 2000 Kinder nutzen in diesem Jahr die Angebote der städtischen Ferienspiele. Zwei Spiel-Stationen – der Kinder- und Jugendtreff Pauluskirche und der Ferienspielplatz Markuskirche – präsentierten jetzt ihre Konzepte.
Auf der großen Wiese des Kinder- und Jugendtreffs Pauluskirche ist viel los: In einer Ecke kickern Kinder, weiter hinten spielen andere Fangen. Man blickt in freudige Gesichter, hört lautes Lachen der sechs- bis zwölfjährigen Kids, die sich auf dem Spielplatz bei den Ferienspiele der Stadt Oberhausen ordentlich austoben.
Täglich von 7.30 bis 16 Uhr werden zudem viele Workshops angeboten: Theater, Tanz oder Musik, Backen, Basteln und Floristik. Angemeldet haben sich in der Pauluskirche 125 Kinder, die von 17 Teammitgliedern betreut werden. Flexibel wollte man sein, deshalb standen im Vorfeld verschiedene Betreuungsangebote zur Wahl: Für die „Classic“-Kids endet der Tag im Jugendtreff um 13 Uhr, alternativ konnte man das XL-Angebot bis 14 Uhr oder die XXL-Spiele bis 16 Uhr wählen. Bei den letzten beiden Varianten gibt’s mittags auch ‘was zu futtern.
Selbstständigkeit fördern
Gestern informierte sich Jugendamtsleiter Klaus Gohlke über die Betreuung an der Pauluskirche, die am Freitag, 9. August, endet. Daniela Heimlich, Diplompädagogin und Jugendleiterin der Kirchengemeinde Emmaus, erläutert ihm: „Wir haben hier keine festen Gruppen oder schreiben den Kindern vor, was sie machen sollen. Aber generell bieten wir den Kindern meist zwei Workshops am Tag. Wenn einer jedoch drei Wochen Fußball spielen möchte, kann er das tun.“ Laut Heimlich sei es förderlich für die Selbstständigkeit, wenn man sich frei entscheiden kann. „Wir wollen hier nicht nur die Kinder verwahren, sondern außergewöhnliche Erlebnisse mit ihnen haben.“
Ein anderes Konzept verfolgt der Ferienspielplatz an der Markuskirche, wo gestern ein Bergfest gefeiert wurde: Hier finden sich morgens die 90 Kinder in vorher festgelegten Gruppen zusammen. Die arbeiten dann tagsüber an verschiedenen Projekten unter dem Motto „Ene mene miste, es rappelt in der Kirche“. „Unser Markenzeichen sind die selbst gemachten bunten Waffeln“, sagt Renate Schwarz, die für Kinder- und Jugendarbeit in der Markuskirche zuständig ist. „Wir hatten schon Schminkstände, haben Regenmacher gebastelt oder Parcours durchlaufen.“
Nach der Arbeit Zeit für Bewegung
Nach der Projekt-Arbeit ist Zeit für Bewegung: „Am liebsten spiele ich Fußball“, sagt Simon Brinker (11), „oder ich laufe mit meinem Bruder Lukas auf Stelzen. Ich bin schon zum sechsten Mal dabei.“
Für Betreuer Tim Napieralla steht bei der Arbeit weniger die Bezahlung, als vielmehr der Spaß mit Kindern im Vordergrund: „Ich bin zum zweiten Mal offiziell dabei, davor habe ich ab und an für Musik gesorgt“, sagt der 17-Jährige, der Gitarre, Klavier und Marimba spielt. „Ich möchte später Lehrer werden. Die Ferienspiele sind eine gute Herausforderung, um den Umgang mit Kindern zu lernen.“