Oberhausen.

Unverkennbar in blauer Polizei-Uniform stehen sie an der Goebenstraße: Jürgen Fix, Leiter der Direktion Verkehr, und Tom Litges, Pressesprecher der Polizei. Und was tun die Autofahrer: Sie drücken aufs Gas. Dabei dürfen sie auf diesem Straßenstück parallel zum Saporishja Platz, das ja dieses blau-weiße Verkehrsschild mit Häuschen, Autos oder spielenden Kindern schmückt, nicht schneller als 7 km/h fahren.

Das Verkehrsschild bedeutet „Verkehrsberuhigter Bereich“ oder „Spielstraße“. Heißt: Schritt-Tempo fahren. Autos müssen Fußgängern, die die Straße in voller Breite nutzen dürfen, sogar den Vortritt lassen. Keiner darf den anderen behindern. Kinder dürfen auf der Straße spielen.

Regeln gelten auch nachts

Die vielen Kinder, die der Brunnen auf dem Platz anzieht, sind auch der Grund, warum sich Polizei und Frank Motschull, Leiter des Dezernats für öffentliche Ordnung der Stadt Oberhausen, am Dienstag an der Goebenstraße versammelt haben. „Der Brunnen ist bei diesem schönen Wetter stark frequentiert“, sagt Motschull. „Deshalb wollen wir noch einmal in Erinnerung rufen, was ein verkehrsberuhigter Bereich bedeutet.“ Eben auch, dass die Kinder auf der Straße spielen dürfen. Außerdem könnten sie jederzeit zwischen parkenden Autos hindurch auf die Straße laufen. Für solche Fälle wird Jürgen Fix nicht müde, zu zeigen, wie gefährlich minimal überhöhte Geschwindigkeit ist. Er hält ein buntes Info-Blatt hoch: „Bereits bei einer Geschwindigkeit von 8 km/h würde man einen Menschen, der sich direkt vor dem Auto befindet umfahren“, steht da drauf.

Fix: „Bei einem Kind ist sofort mit schweren Kopfverletzungen zu rechnen.“ Mit nur einem km/h weniger wäre das Auto vor dem Menschen gestoppt worden. „Wir fangen zwar erst ab 10 km/h an zu messen“, sagt Fix, „verdeutlichen sollte man sich aber, was bei nur einem 1 km/h mehr passieren kann“. Und Verkehrsregeln würden auch nachts gelten. Fix: „In der Fußgängerzone in Sterkrade haben wir nachts schon Pkw mit 70 km/h gemessen.“