Oberhausen. . Die Autofahrer auf der Mülheimer Straße in Oberhausen fluchten. Aber mehr auch nicht. Die Polizei musste gestern zu keinem Einsatz ausrücken. Auch bei der Stadt gingen keine Beschwerden ein. Das große Verkehrschaos blieb aus.
Stau, sengende Hitze und eine große Baustelle: Das ist für jeden Autofahrer eine Horrorvorstellung. Und auf der Mülheimer Straße ist sie seit gestern Realität. Die wichtigste Verkehrsader ist seit gestern zwischen Danziger und Brücktorstraße in Richtung Oberhausener Norden gesperrt. Aus Richtung Sterkrade oder Osterfeld ist die Straße in Richtung Süden nur noch einspurig befahrbar.
Und das machte sich am ersten Tag der Sperrung bemerkbar. Während auf der einen Seite der Mülheimer Straße gähnende Leere herrschte, war die andere Seite teils brechend voll. Zwar bewegte sich der Verkehr hin und wieder auch mal flüssig die einspurige Straße entlang. Aber genauso oft kam die Blechlawine ins Stocken - nur noch im Schneckentempo rollten dann die Wagen über den Asphalt. Für viele Autofahrer Stress pur.
Nebenstraßen waren hoffnungslos verstopft
Grund genug für die Menschen, ein paar Mal mehr die Hupe zu betätigen, als es unter normalen Umständen der Fall ist. Und so mancher mit einem besonders hitzigen Gemüt kurbelte kurzerhand das Fenster herunter, um zu brüllen: „Ay du Depp, siehst du nicht, dass du weiterfahren kannst?“ Stau und Hitze sind eben nicht sehr zuträglich für ein friedliches Miteinander.
Viele entzogen sich dem „Stop-And-Go“ auf der Mülheimer Straße dann lieber ganz. Anstatt auf die Hauptstraße einzubiegen, machten sie gleich auf einer der Nebenstraßen kehrt und versuchten ihr Glück mit einer anderen Route. Aber damit waren sie nicht allein, schnell waren auch die Nebenstraßen hoffnungslos verstopft.
Rückstau hielt sich in Grenzen
Das große Verkehrschaos blieb dennoch aus. „Erstaunlicherweise haben wir keine verkehrsbedingten Einsätze auf der Mülheimer Straße gehabt“, sagt Tom Litges, Pressesprecher der Polizei und fügt hinzu: „Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir zurzeit Ferien haben.“ Ansonsten wären die Auswirkungen der Großbaustelle wohl gravierender gewesen. Aber mindestens drei Wochen müssen die Oberhausener nach der Feriensaison noch mit der Baustelle leben.
Bei der Stadt gingen bislang keine Beschwerden ein, wie Stadtsprecher Martin Berger bestätigt. „Es hat zwar einen Rückstau gegeben, aber der hielt sich in Grenzen.“ Trotzdem habe die Stadt die Situation im Blick, um die Baustellenplanung eventuell zu „optimieren“.
So klagten viele Autofahrer darüber, dass gerade die Rot-Grün-Phasen für Linksabbieger viel zu kurz seien. Deswegen staue sich der Verkehr noch zusätzlich. Martin Berger dazu: „Außendienstmitarbeiter beobachten die Ampelschaltungen und stellen sie um, wenn es erforderlich ist.“