Oberhausen. Ab 2014 soll das Rathaus bei der Grünpflege 500.000 Euro weniger ausgeben. Teil der Einsparung: In den Parks wird nur da gemäht, wo’s notwendig ist

In den Oberhausener Parks werden künftig nur noch die Wege und Grünflächen gepflegt, die Spaziergänger auch wirklich nutzen. Treppen, die niemand hinaufsteigt, sollen abgebaut werden, Wiesen, auf denen keiner spielt, dürfen wuchern. Im Gegenzug will die Stadt an stark genutzten Pfaden künftig häufiger Heckenschere und Rasenmäher einsetzen.

Diese regelrechte Überplanung der Stadtparks hat sich das Umweltdezernat noch in diesem Jahr auf die Agenda gesetzt, um Kosten zu sparen. Ab 2014 soll für die Pflege der städtischen Grünflächen rund eine halbe Million Euro weniger ausgegeben werden als bisher.

Grünpflege kostet 8,8 Mio Euro

Rund 8,8 Millionen Euro zahlt die Stadt Oberhausen jedes Jahr für die Pflege ihrer Grün-, Frei- und Sportflächen sowie der Wiesen und Beete auf den fünf kommunalen Friedhöfen. Auf diese Höhe beläuft sich der aktuelle Leistungsvertrag mit der städtischen Tochter, der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), die sich auch um Waldgebiete, Spielplätze und Schulhöfe kümmert.

Mit dem 2012 beschlossenen Sparpaket will die Stadt Oberhausen jährlich 40 Millionen Euro einsparen – allein bei den Aufgaben der OGM sollen 19 Millionen Euro weniger ausgegeben werden. Die Kürzungen bei der Grünpflege sind Teil des Pakets.

Man wolle keinen Park aufgeben

Um festzustellen, wo Gelder bei den zehn öffentlichen Parkanlagen gekürzt werden können, erstellen Landschaftsarchitekten derzeit Pflegekonzepte. Bis September sollen diese Pläne fertig sein, für fünf Jahre sind sie dann Grundlage für die Grünpflege.

Einen Park aufgeben wolle man aber nicht, stellt Umweltdezernentin Sabine Lauxen klar: „Die Grünflächen bleiben erhalten, die Parkanlagen sollen aber effizienter gepflegt werden als bisher.“

Parkpflegekonzepte sind keine Oberhausener Besonderheit, sondern in vielen Städten verbreitet. Dabei soll aber nicht nur die Nutzung der Parks unter die Lupe genommen werden, wie Lauxen sagt. Die Landschaftsarchitekten werden auch die historische Bedeutung eines jeden Parks berücksichtigen. Oberhausen gilt als Parkstadt - mit der Industrialisierung wurden hier wie in vielen anderen Städten des Reviers Alleen und Grünflächen angelegt, um Anwohnern etwas Natur zu bieten.

Für den Grillopark besteht ein Pflegekonzept

Bisher besteht nur für einen Park bereits ein Pflegekonzept: für den Grillopark am Oberhausener Rathaus, dessen Ideengeber der Fabrikbesitzer Wilhelm Grillo war. Seit 1887 wurde das Gelände mehrfach umgestaltet. Verändert wird es mit dem Pflegekonzept nicht. Lauxen: „Das hat gezeigt, dass der Park genau richtig angelegt ist.“