Oberhausen. .

540.000 Euro Umsatz, 3400 Teilnehmer, die im vergangenen Jahr rund 150 Angebote wahrnahmen. Zahlen, die die Bedeutung der Weiterbildungseinrichtung „Arbeit und Leben“ nur unzureichend widerspiegeln, denn: In der sozialen und politischen Bildung in Oberhausen hat die gemeinsam von DGB und VHS getragene Arbeitsgemeinschaft einen wichtigen Platz. Und das seit nunmehr 41 Jahren.

Landesmittel, Projektgelder und Teilnehmerbeiträge machen den größten Teil des Etats aus, über den die Geschäftsführerin von „Arbeit und Leben“, Barbara Kröger, verfügen kann. Und die Stadt? Sie beteiligt sich mit 15 Prozent an den Personalkosten für Kröger.

Vorträge zu gesellschaftlichen Themen

Könnte sich die klamme Kommune das Geld nicht besser sparen? „Sollte es Arbeit und Leben nicht mehr geben und stattdessen die VHS solche Angebote machen, würden die Fördergelder dafür wegfallen“, meint Kulturdezernent – und Kämmerer – Apostolos Tsalastras. Im Klartext: Das Angebot für die Bürger könnte so nicht mehr aufrechterhalten werden.

Mit welchen Angeboten wartet die Bildungseinrichtung denn in diesem Jahr unter anderem auf?

Vorträge zu gesellschaftlichen Themen wie „Ist ökologische Stadtentwicklung in Oberhausen machbar?“ oder „Möglichkeiten der Integration von Sinti und Roma“ gehören ebenso dazu wie die regelmäßigen Stadtgespräche oder auch Exkursionen, etwa zum Wasserspeicherkraftwerk Vianden oder zum TÜV Rheinland.

Eine andere Reihe widmet sich den Fragen der Verkehrs- und Stadtentwicklung, und auch die Industriegeschichte (zum Beispiel ein Besuch des Kaltwalzmuseums Hohenlimburg) wird berücksichtigt. Über den regionalen Tellerrand hinaus blickt „Arbeit und Leben“, indem man sich in Veranstaltungen anderen Ländern widmet, wie etwa Ägypten oder der Elfenbeinküste.

Gutes Preis-Leistungsverhältnis

Da „Arbeit und Leben“ als Bildungseinrichtung dazu beitragen soll, dass sich Arbeit und Leben der Menschen nach den Kriterien von sozialer Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Solidarität mit dem Ziel einer Kultur der Beteiligung entwickeln können, werden auch Veranstaltungen wie etwa zur Betriebsratsarbeit oder Stressbewältigung am Arbeitsplatz angeboten.

In den vergangenen Jahren ist es gelungen, jüngere Menschen für die Angebote zu interessieren. Mehr als jeder vierte Teilnehmer war 2012 nicht älter als 27 Jahre. Und so gut wie jeder gab an, noch mal ein Angebot nutzen zu wollen.

Was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft, meinten 77 Prozent, dass es in Ordnung sei. Verständlich: Für den Besuch des Zolls in Duisburg-Ruhrort am 15. Mai zum Beispiel zahlen die Teilnehmer nur neun Euro.